Sein Trainer starb bei Unfall
Neuer Ski-Held überlebte 270-Meter-Absturz mit Auto
Albert Popov triumphierte in Madonna zum ersten Mal im Ski-Weltcup. Dabei hätte vor zehn Jahren beinahe ein tragischer Unfall seine Karriere beendet.
Albert Popov feierte beim Nachtslalom in Madonna sensationell seinen ersten Weltcup-Sieg. Der Bulgare fuhr im zweiten Durchgang von Rang acht zum Sieg, setzte sich vor dem Schweizer Loic Meillard und dem Kroaten Samuel Kollega durch.
"Es ist ein brutal schöner Tag. Bis zum letzten Fahrer habe ich nicht daran geglaubt, obwohl mein zweiter Lauf richtig schnell war. Ich wollte alles riskieren und hatte Glück, dass ich keinen Fehler drin hatte", jubelte der Sensationsmann im Zielraum.
Auto stürzte 270 Meter tief ab
Vor zehn Jahren hätte bei Popov alles aus sein können – das Ski-Ass stützte mit dem Auto 270 Meter tief ab.
Popov fuhr als Beifahrer mit seinem Trainer Drago Grubelnik und einem Co-Trainer in Sölden die Gletscherstraße entlang. Dabei kam das Auto in Kehre sieben von der Straße ab, überschlug sich und kam erst 270 Höhenmeter tiefer zum Stillstand.
Trainer Grubelnik verstarb im Spital, der Co-Trainer wurde schwer verletzt. Der Rennläufer kam mit leichten Verletzungen davon – gebrochenes Sprunggelenk und Schürfwunden im Gesicht. Später erklärte Popov: "Ich habe das Leben von der anderen Seite gesehen."
Popov beendet Durststrecke
Jetzt stand er erstmals ganz oben im Ski-Weltcup.
Als der Halbzeitführende McGrath im zweiten Durchgang des Nachslaloms einfädelte, war fix: Nach 45 Jahren strahlt wieder ein Bulgare vom Siegerpodest. Popov gelang in seinem 85. Rennen im Skiweltcup zum ersten Mal der große Wurf.
Training mit Neureuther
Sein Comeback nach dem Autounfall feierte Popov 2016 ausgerechnet in Sölden. Der Bulgare kämpfte sich über FIS- und Europacup-Rennen in den Weltcup zurück, trainierte damals mit dem Deutschen Felix Neureuther.
Seine ersten Punkte im Skizirkus sammelte er 2018 beim Slalom in Levi mit Platz 20. Für Aufsehen sorgte der nur 1,64 m große Bulgare 2019 in Kitzbühel, als er mit Startnummer 71 auf Platz neun fuhr.
Auf den Punkt gebracht
- Albert Popov feierte beim Nachtslalom in Madonna di Campiglio seinen ersten Weltcup-Sieg, nachdem er im zweiten Durchgang sensationell von Rang acht zum Sieg fuhr.
- Rund zehn Jahre nach einem tragischen Autounfall, bei dem sein Trainer ums Leben kam und er selbst verletzt wurde, beendete Popov eine 45-jährige Durststrecke für Bulgarien im Skiweltcup.