Wirtschaft

Neuer Preis-Knall – Einkaufen, Tanken 20 Prozent teurer

Österreich schnauft unter der Teuerung. Die Juni-Inflation betrug 8,7 Prozent, der Miniwarenkorb – einkaufen, tanken – wurde fast 20 Prozent teurer.

Tanken ist in Österreich mittlerweile extrem teuer.
Tanken ist in Österreich mittlerweile extrem teuer.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

"Erneute Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie haben die Inflation in Österreich abermals deutlich angetrieben. Mit plus 8,7 Prozent haben die Verbraucherpreise [nach harmonisiertem Verbraucherpreisindex, Anm.] im Juni 2022 die höchste Teuerungsrate seit 47 Jahren erreicht", enthüllt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas im neusten Inflations-Report. Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im September 1975 gesehen.

Stärkste Preistreiber

Ausgaben für Treibstoffe, Nahrungsmittel sowie Energie waren demnach für die Hälfte der Inflation verantwortlich: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 21,9 Prozent und damit merklich stärker als im Mai (+19,1 Prozent). Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffpreise, die im Juni um 63,2 Prozent, und damit deutlich höher als im Mai (+50,5 Prozent), waren. Diese erweisen sich dadurch weiterhin als stärkste Preistreiber.

Für Wohnung, Wasser, Energie wurden die Preise durchschnittlich um 10,3 Prozent angehoben. Insbesondere die Preise für Haushaltsenergie trugen dazu bei. Die Gaspreise blieben weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau (+71,0 Prozent). Auch bei Heizöl nahm der Preisdruck merklich zu (+109,6 Prozent). Feste Brennstoffe und Fernwärme stiegen um +40,9 Prozent bzw. 16,5 Prozent. Einzig die Strompreise blieben hingegen ähnlich wie schon im Mai relativ stabil (+0,2 Prozent).

1/3
Gehe zur Galerie
    Inflation: <a target="_blank" data-li-document-ref="100218238" href="https://www.heute.at/g/neuer-preis-knall-einkaufen-tanken-20-prozent-teurer-100218238">Lebensmittel im Juni 2022</a>
    Heute.at

    Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 11,3 Prozent. Ausschlaggebend dafür war der starke Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln (+11,5 Prozent). Das zeigte sich insbesondere bei der Preisentwicklung von Milch, Käse und Eiern (+16,1 Prozent). Auch bei Brot und Getreideerzeugnissen nahm der Preisdruck zu (+11,2 Prozent), ebenso bei Fleisch (+13,2 Prozent). Die Preise für Gemüse stiegen um 12,0 Prozent, jene für Öle und Fette um 25,7 Prozent (darunter Butter +36,3 Prozent). Obst verteuerte sich um 6,3 Prozent, Alkoholfreie Getränke kosteten um 10,2 Prozent mehr. Vor allem trug Kaffee (+12,6 Prozent) dazu bei.

    Teuerung beim täglichen Einkauf extrem

    Besonders spürbar sei der Preisanstieg auch beim wöchentlichen Einkauf: Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 10,8 Prozent.

    Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 18,8 Prozent.

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf
      An der Unterhaltung teilnehmen