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Neuer Nissan Qashqai: Der Allrounder im Test

Nissans erfolgreiches Kompakt-SUV gibt es nun in der dritten Generation. Die baut auf alte Tugenden auf, hat aber Schwächen bei der Fahrassistenz.

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    Der neue Qashqai ist in alle Richtungen ein bisschen gewachsen
    Der neue Qashqai ist in alle Richtungen ein bisschen gewachsen
    Jörg Michner

    Was beim neuen Qashqai sofort auffällt, ist dass er deutlich aufregender und kantiger designt ist, als noch sein Vorgänger - und damit auch viel auffälliger und ausdrucksstärker ist. Aber auch technisch hat der neue nichts mit dem alten zu tun.

    Es stehen aber wie bisher fünf Ausstattungslinien zur Verfügung, wobei man sich bei den obersten beiden (Tekna und Tekna+) schon ein sehr feines Auto zusammenstellen kann - auch was die Optik im Innenraum betrifft. Während die Basisversion Visia bei 27.742 Euro beginnt, muss man bei Tekna schon mit mindestens 37.932 Euro rechnen.

    Motor gibt es hingegen nur einen, wenn auch in zwei verschiedenen Leistungsstufen: Der 1,3 Liter große Mild-Hybrid-Benziner hat wahlweise 140 oder 158 PS. Dazu darf man sich noch entscheiden, ob man mit Hand schaltet oder das automatisch erledigen lässt. Was es allerdings erstmals in einem Qashqai gibt, ist Allradantrieb.

    Wir fuhren den stärkeren Motor mit Automatik in der Ausstattung Tekna inklusive aller Optionen: Das macht dann 44.147 Euro. Die beinhaltet unter anderem eine Sitz- und eine Lenkradheizung, LED-Scheinwerfer, ein Head-up Display, einen größeren Infotainment-Screen, Kunstleder und verschiedene Fahrassistenten.

    Schwacher Spurhalteassistent

    Hier gibt es aber auch unsere Kritik: Der Spurhalteassistent ist leider nicht gut gelungen. Es dauert, bis er mal funktioniert, hält sich aber selbst auf der Autobahn nur schwer in der Spur. Und selbst in leichten Kurven bremst dann der adaptive Tempomat vollkommen sinnfrei um einige Stundenkilometer ab - obwohl man sicher in der Kurve liegt. Denn das Fahrwerk des Qashqai ist absolut in Ordnung, man sitzt bequem und fühlt sich sicher.

    Außerdem bremst der Tempomat schon arg früh ab, wenn vor einem ein Auto auftaucht. Bei aller Zustimmung zu viel Sicherheit nervt das rasch. Positiv hervorheben muss man aber auch, dass der Qashqai laut dem deutschen Automobilfahrerclub ADAC in seiner Klasse einen der besten Notbremsassistenten auf dem Markt hat. Und was auch nicht viele - selbst deutlich teurere Marken - schaffen, ist dass das Head-up-Display entspiegelt ist und man es beim Qashqai somit auch problemlos mit polarisierter Sonnenbrille lesen kann.

    Deutlich größerer Kofferraum

    Ansonsten ist auch der neue Qashqai ein verlässlicher Allrounder wie sein Vorgänger: Er kann alles, was man von ihn verlangt, fährt sich angenehm und bietet sogar ein klein bisschen mehr Platz als sein Vorgänger: Die Länge ist um 3,5 Zentimeter auf 4,43 Meter angewachsen, der Radstand ist mit 2,67 Meter auch um 1,9 Zentimeter länger. Auch bei allen anderen relevanten Maßen - Breite, Höhe, Kopf- oder Kniefreiheit - sind ein paar wenige Zentimeter dazu gekommen.

    Besonders gewachsen ist allerdings der Kofferraum: Hier gibt es 504 Liter Platz, was einem stolzen Plus von 74 Liter entspricht. Und das ist eine sinnvolle Verbesserung, die man auch wirklich merkt - kompakte SUVs oder Crossover mit kleinem Kofferraum gibt es viele. Hier kann sich der Qashqai in dem heiß umkämpften Segment abheben.