Wien
Neuer Markt bekommt neue Garage
Bis 2022 entsteht am Neuen Markt (City) eine neue Tiefgarage mit 364 Stellplätzen. Oberirdisch entsteht ein urbaner Platz zum Flanieren und Relaxen.
Dort, wo bis Anfang 2019 der Donnerbrunnen stand, arbeiten sich derzeit schwere Baumaschinen in den Wiener Untergrund vor. Denn hier errichtet die "Best in Parking – Holding AG" eine neue Tiefgarage Neuer Markt mit 364 Stellplätzen plus 39 Plätze für einspurige Fahrzeuge. Für "Heute" öffnete "Best in Parking"-Chef Johann Breiteneder die Baustelle.
Für die neue Tiefgarage wird direkt unter dem rund 4.000 Quadratmeter großen Neuen Markt, der pittoresk von Gebäuden des 17. bis 20. Jahrhundert flankiert wird, gegraben. Zwei Aufzüge und drei Treppenhäuser erschließen die Parkdecks, die sich auf vier Untergeschosse verteilen. Die Einfahrt ins erste Untergeschoß führt über die Tegetthoffstraße, die Ausfahrt aus UG 2 in Richtung Helmut Zilk-Platz. Fertiggestellt werden soll die neue Tiefgarage im zweiten Halbjahr 2022, danach starten die Arbeiten zur neuen Platzgestaltung.
Oberfläche soll den Fußgängern gehören
Während der Untergrund des Neuen Markts den Autos gehört, sollen an der Oberfläche die Fußgänger die Nase vorn haben. Der Platz wird autofrei, neue Bäume und Sitzgelegenheiten laden zum Flanieren und Verweilen ein. Baulich soll der Neue Markt eine Erweiterung der Fußgängerzone in der Kärntner Straße sein. Nach Abschluss der Arbeiten kehrt auch der imposante Donnerbrunnen wieder an seinen angestammten Platz zurück.
Garagenbetreiber sieht "autofreie City" als "neutral positiv"
Den Plänen von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und City-Chef Markus Figl (ÖVP), die Innenstadt zu einer weitgehend autofreien Zone zu machen – "Heute" hat berichtet – steht Breiteneder "neutral positiv" gegenüber. "Das ist sicher eine Möglichkeit, die Lebensqualität in der Innenstadt zu erhöhen", sagt er zu "Heute". Wichtig ist ihm, dass die Garagen für "Besucher" offenstehen, die Oberfläche soll hingegen den Bewohnern gehören, betont Breiteneder. Als wichtig sieht er eine klare Kommunikation der Pläne an: "Es muss klar sein, wer hinein in die City darf und wer nicht", so Breiteneder.
Garagenbau als Traum der Archäologen
Wenn in der Wiener Innenstadt gegraben wird, sind historische Funde nicht fern. Und so kamen auch bei den Grabungen interessante Zeugen der Vergangenheit ans Tageslicht. Neben einigen Skeletten, die wohl einem römischen Friedhof zuzurechnen sind, zählen etwa auch Backöfen aus römischer Zeit dazu. "Die Stadtarchäologie ist in den ganzen Prozess eingebunden und begleitet uns laufend", erklärt Breiteneder. Die Funde werden gesichert, gereinigt und katalogisiert.