Coronavirus

Neuer Corona-Test misst Antikörper – das ist der Haken

Forschende des Paul Scherrer Instituts PSI und der Uni Basel haben einen Covid-19-Schnelltest entwickelt. Dieser misst direkt Antikörper.

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Derzeit wird der Test unter einem Mikroskop analysiert. Geplant ist, dass in Zukunft auch eine Handykamera das Auslesen der Signale übernehmen könne.
Derzeit wird der Test unter einem Mikroskop analysiert. Geplant ist, dass in Zukunft auch eine Handykamera das Auslesen der Signale übernehmen könne.
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Das Paul-Scherrer-Institut hat in Zusammenarbeit mit der Universität Basel nach eigenen Angaben einen in der Anwendung einfacheren und zuverlässigeren Corona-Test entwickelt. Dieser misst nicht wie die bisherigen Antigen-Tests direkt Bestandteile des Virus, sondern die Antikörper, die das Immunsystem als Reaktion auf die Infektion produziert.

Dabei handle es sich um einen nanofluidischen Test auf Plexiglas, der gleichzeitig Corona- und Influenza-A-Antikörper quantitativ nachweisen kann. Doch worin besteht denn der wesentliche Vorteil des neuen Tests gegenüber denen, die derzeit verwendet werden? Laut den Entwicklern liegt er darin, dass der Test zwei Fragen auf einmal beantworte: die Fragen, ob jemand Antikörper gebildet habe, und wenn ja, wie viele.

Zudem soll es Medizinern und Medizinerinnen nach einer Blutentnahme unmittelbar mit einem Mikroskop möglich sein, die Konzentration der Antikörper im Serum der Patientinnen und Patienten zu ermitteln. Das spare wertvolle Zeit bei er Behandlung, externe Labors sind nicht mehr notwendig. 

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    Der neue Test soll anhand des Bluts von Patientinnen und Patienten unmittelbar anzeigen können, ob diese Antikörper gebildet haben oder nicht.
    Der neue Test soll anhand des Bluts von Patientinnen und Patienten unmittelbar anzeigen können, ob diese Antikörper gebildet haben oder nicht.
    Paul-Scherrer Institut

    Weniger falsche Resultate erwartet

    Der neue Test soll auch zuverlässiger funktionieren: In einer Studie wurden laut PSI 29 Blutproben getestet – 19 davon stammten von infizierten, zehn von nicht infizierten Personen. Bis auf einen falsch negativen Fall sei der Test stets richtig gelegen, der beim Nachtesten auch erkannt wurde.

    Laut Forschenden sei das schon sehr vielversprechend. "Natürlich müssen wir für eine fundierte Aussage über die Zuverlässigkeit noch viel mehr Testungen durchführen, und es gibt noch eine Menge Verbesserungspotenzial", so das PSI.

    Soll später auch mit Speichel anwendbar sein

    Der Vorteil ist bisher aber auch der Haken: Es ist ein Bluttest. Doch da gibt es gut Nachrichten: Der Test soll noch einfacher in der Durchführung werden. Die Forschenden arbeiteten daran, dass er genauso gut mit Speichel statt Blut durchführbar sei und dass statt des Mikroskops eine Handykamera das Auslesen der Signale übernehmen könne.

    Moderne Geräte seien dazu inzwischen in der Lage. Aktuell dauert ein solcher Test laut dem PSI zwischen zehn und 30 Minuten. Er ließe sich aber auch in zwei Minuten durchführen, schreiben die Forschenden in einer Mitteilung.

    Medizin- und Technologie-Interessierte können sich auf YouTube eine Erklärvideo auf Englisch anschauen.

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