Coronavirus

Neuer Corona-Schock: "Herdenimmunität ist gestorben"

Infektiologe Christoph Wenisch sprach über die schwierige Corona-Lage in den Spitälern und erklärte, warum es keine Herdenimmunität geben wird.

Stefanie Riegler
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Menschen auf der Mariahilferstraße
Menschen auf der Mariahilferstraße
ALEX HALADA / picturedesk.com

Für die Spitäler ist die Corona-Krise zum Dauerzustand geworden. Wegen zu vieler Personalausfälle kann das AKH nur noch Not-OP's durchführen, das Personal ist dauerhaft überlastet.

"Da werden sie noch ungut aufwachen"

Auch in der Klinik Favoriten sieht die Situation ähnlich aus, wie Infektiologe Christoph Wenisch im "Wien heute"-Interview erklärte. "Es ist ein großes Problem, dass so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank werden, es ist ein bisschen ein Deja-vu aus dem ersten Pandemiejahr", so der Arzt. Er selbst hat sich "merkwürdigerweise" noch nicht angesteckt, obwohl auch seine Kinder betroffen waren.

Weiters sparte Wenisch nicht mit Kritik am Gesundheitsministerium. Die Maskenpflicht wurde am Donnerstag wieder eingeführt, die Quarantäne hingegen verkürzt. Wie der Infektiologe betonte, ist das Freitesten im Krankenhaus aber weiter notwendig. "Da werden sie noch ungut aufwachen, weil sich die Betriebe so die Krankheit einschleppen", meinte er.

Generell sei er mit der Vorgehensweise des Gesundheitsministers Johannes Rauch nicht zufrieden. "Er ist ein super Politiker, aber was den Gesundheitsbereich betrifft, ist er noch nicht so fit. Er kommt mir so taumelnd vor und ich bin froh, dass wir in Wien einen eigenen Weg gehen können", so Wenisch.

"Das war ein Irrglaube"

Mittlerweile haben sich Menschen schon mehrmals mit Corona infiziert. "Die Herdenimmunität ist mit Omikron gestorben, sie wurde ja immer virologisch angezweifelt, aber jetzt ist das endgültig. Die Virologen haben uns das klar erklärt, dass diese Variantenveränderung zu schnell geht. Das war ein Irrglaube, aber die Impfung schützt vor dem schweren Verlauf", so der Experte.

Was den vierten Stich betrifft, ist die Lage noch unübersichtlich. Es gibt die Empfehlung, dass sich Personen über 65 und jene mit Vorerkrankungen diesen vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung bekommen sollten. "Für alle anderen gibt es keine generelle Empfehlung, weil der Schutz vor einem schweren Verlauf mit dem dritten Stich schon so gut ist und mit einer vierten Impfung nicht besser wird." 

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com