Oberösterreich
Atomausbau im AKW Temelin an unserer Grenze
Tschechien plant sieben neue Atommeiler, auch an der österreichischen Grenze. Die betroffenen Austro-Gemeinden wollen nun auf die Barriakden gehen.
In der aktuellen Energiekrise haben nun auch wieder Kohlekraftwerke sondern auch Atomkraftwerke wieder ein Zwischenhoch. Denn speziell letztere werden in vielen Staaten Europas als klimaschonende Alternative zu anderen Energieformen angesehen - auch in Tschechien. Der nördlichste Nachbar Österreichs plant sieben neue Mini-Atomkraftwerke.
Auch am Gelände des Kraftwerks in Temelin sollen zwei neue Reaktorblöcke entstehen. Das Kraftwerk ist jedoch nur rund 60 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. In den betroffenen oberösterreichischen Grenzgemeinden regt sich nun Widerstand gegen die Projekte. Das berichtet nun das Ö1-Morgenjournal.
Dann soll erstes AKW an Austro-Grenze ans Netz gehen
2032 könnte in Temelin das erste AKW in Betrieb gehen. Von einer klammheimlichen AKW-Offensive sei nun in den Mühlviertler Gemeinden an der tschechischen Grenze die Rede. Die Bürgermeisterin (ÖVP) von Leopoldschlag, Anita Gstöttenmayr, klagt über die mangelnde Informationspolitik der tschechischen Nachbarn. "Obwohl wir einfach so nahe drin sind – Temelin ist gute 50 Kilometer von unseren Ortskern entfernt, von bestimmten Anhöhen unserer Gemeinde kann man die Reaktoren mit freiem Auge sehen", sagt die Ortschefin im Morgenjournal. Es werde etwas beschlossen, ohne die betroffenen Orte in der Region zu informieren, so Gstöttenmayr.
Auch andere Fragen seien noch immer nicht beantwortet, meint ihr Reinbacher Amtskollege Günter Lorenz (ÖVP). "Wie geht man mit dem radioaktiven Abfall um, mit der Endlagerung?", fragt Lorenz. "Wir befürchten halt auch, dass das wieder in Grenznähe zu Österreich deponiert werden soll", so Lorenz.
Gemeinden wollen demonstrieren
Jetzt sind wieder Grenzblockaden oder Demonstrationen Thema für die Bürgermeister. "Wir werden wieder auf die Straße gehen müssen, damit man aufzeigt und etwas erreichen kann," so Gstöttenmayr. "Dann muss man halt wieder, wie es so schön heißt, einen Aufstand machen."