Niederösterreich
Brisante neue Umfrage – FPÖ sorgt für Polit-Beben in NÖ
Noch 16 Tage bis zur Landtagswahl in Niederösterreich. Die große "Heute"-Umfrage in Zusammenarbeit mit ATV zeigt nun, wie das Match um NÖ steht.
Fast 1,3 Millionen Niederösterreicher können am 29. Jänner einen neuen Landtag wählen. 16 Tage vor der wichtigsten Polit-Entscheidung des Jahres hat "Unique Research" für "Heute" und ATV eine Hochschätzung erstellt, um die aktuelle Stimmung im Land einzufangen. Das Sample ist groß (1.200 Befragte, Schwankungsbreite ± 2,8 Prozent), das Ergebnis überraschend. Stand heute verliert die ÖVP – wie erwartet – die absolute Mehrheit. Aber: Die FPÖ legt massiv zu und überholt die SPÖ.
Das Polit-Beben:
➤ Absolute für ÖVP weg Die 49,6 Prozent von der Wahl 2018 sind für Landeshauptfrau Mikl-Leitners ÖVP illusorisch. Sie schafft derzeit 40 Prozent, die absolute Mandatsmehrheit ist futsch. Am Wahltag ist noch Luft nach oben, 44 Prozent scheinen maximal erreichbar. Ein Vierer vor dem Ergebnis heißt: bitterer Absturz, aber kein Beinbruch. Meinungsforscher Peter Hajek sagt: "Johanna Mikl-Leitner ist das Zugpferd der ÖVP. Sie strahlt in die anderen Parteiwählerschaften – außer ins blaue Lager. Dort ist Udo Landbauer gesetzt."
➤ FPÖ sensationell auf Platz 2 Die FPÖ schafft derzeit 25 Prozent und gewinnt satte 10,2 Prozentpunkte gegenüber 2018 dazu. Die Rohdaten (siehe Bilderserie unten) zeigen, dass es eher noch nach oben geht, die Zahl der fixen Wähler ist groß. "Jeder vierte Wähler der FPÖ kommt aus dem ehemals türkisen Lager", analysiert Hajek. Udo Landbauer sei überraschend stark in der fiktiven Direktwahl-Frage zum Landeschef, landet direkt hinter Mikl-Leitner auf Platz zwei. Auch die Asyl-Themenlage und gute Positionierung im Bund spielen ihm in die Karten.
➤ Blamage für SPÖ Die Roten erreichen 22 Prozent und damit nicht einmal ihr Ergebnis 2018 – bei dieser politischen Ausgangslage. Gründe? "Franz Schnabel kann in der Landeshauptmann-Frage nicht punkten", so Polit-Experte Hajek. Wie berichtet, sorgte der Spitzenkandidat zuletzt mit einer skurrilen Pressekonferenz für Aufsehen. "Der SPÖ-Bundestrend ist zudem keine Unterstützung", kann Hajek auch von der angeschlagenen Parteivorsitzenden Rendi-Wagner keinen Rückenwind erkennen.
➤ Grüne und Neos stagnieren Platz vier ist noch heiß umkämpft. Klar ist nur: Für die "Kleinen" gibt es nichts zu holen. Grüne und Neos dürften rund um ihre Wahlergebnisse aus 2018 zu liegen kommen und können von den Verlusten der ÖVP nur wenig profitieren. Peter Hajek dazu: "Niederösterreich war seit jeher ein schwerer Boden für die Kleinparteien. Ihre Wähler sind sich, wie so oft, der Stimmabgabe für ihre Partei noch unsicher."
Drittel traut FPÖ bei Asyl viel zu
Eines der wesentlichsten Wahlkampfthemen neben Teuerung und Energiepreisen ist die Migration. "Welche NÖ-Partei hat die besten Vorschläge und Konzepte beim Thema Asyl", wollte "Heute" daher wissen. Die Antworten sprechen eine ganz eindeutige Sprache: 32 Prozent der Befragten halten die FPÖ für die Partei, die am besten mit Asyl und Migration umgeht.
Zahl der Frustrierten groß
Die Blauen hängen die anderen Parteien klar ab. Dass die ÖVP im Wahlkampf (und auf Bundesebene) das Thema Asyl trommelte, hat sich offenbar nicht ausgezahlt. Nur 11 Prozent trauen ihr Lösungen zu. Von der SPÖ erhoffen das magere 8 Prozent der Befragten. Und die Asyl-Konzepte von Grünen und Neos interessieren überhaupt nur noch 3 Prozent. Groß ist die Zahl der Frustrierten: 22 Prozent der Befragten halten alle Parteien für unfähig, 21 Prozent haben sich zum Thema Asyl keine Meinung gebildet.