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Neue Studie: Rohes Fleisch für Haustiere ungesund

Heute Redaktion
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Viele Hunde- und Katzenbesitzer füttern ihren Liebling mittlerweile mit rohen Fleisch - das ist auch als "Barfen" gekannt.
Viele Hunde- und Katzenbesitzer füttern ihren Liebling mittlerweile mit rohen Fleisch - das ist auch als "Barfen" gekannt.
Bild: iStock

Viele Tierbesitzer kennen den Begriff "Barfen" gut - und schwören auf die Rohfütterung. Doch Wissenschaftler halten das für gar nicht so gesund, wie geglaubt.

Die Rohkost-Fütterung von Katzen und Hunden hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet. Viele Tierbesitzer schwören darauf, weil es angeblich gesünder sein soll als industriell hergestelltes Dosenfutter.

Doch Wissenschaftler warnen nun vor der Fütterung von rohem Fleisch. Oft wurden Keime und Parasiten nachgewiesen, die für das Tier und den Menschen gefährlich sein können.

Worum geht's?

"BARF" steht in Tierbesitzerkreisen für "Biological Appropriated Raw Food" oder "Biologisch artgerechtes rohes Futter". Das bedeutet für immer mehr Tierliebhaber die Abkehr vom Dosenfutter, sie füttern ihren Hunden und Katzen nur noch "Rohkost".

Diese muss fachgerecht zusammengestellt werden und beinhaltet neben dem Hauptbestandteil Fleisch (dazu Knochen, Gedärme, Organe) auch Gemüse, Obst und Öle. Dies ist notwendig, um sicherzugehen, dass der Hund auch alle benötigten Nährstoffe bekommt. Für die Katze ist das Prinzip ähnlich, die richtigen Zusammensetzung eine andere.

Man sieht: "Barfen" ist etwas, in das man sich einlesen muss. Die Tierfutterindustrie ist jedoch auch schon auf den Trend aufgesprungen und hat Fertigmischungen auf den Markt gebracht, die eingefroren gekauft werden können.

Wissenschafter warnen

Genau diese haben nun die Wissenschaft auf den Plan gerufen. Forscher haben 35 verschiedene Rohfutter-Fertigmischungen in den Niederlanden getestet. Nach dem Auftauen suchten sie nach Salmonellen, Listerien, E. coli-Bakterien und zwei Arten von Parasiten - und sie wurden fündig.

23 Prozent der Proben enthielten einen Stamm von E. coli-Bakterien, der im Menschen Nierenversagen verursachen kann, 80 Prozent der Produkte enthielten antibiotika-resistente E. coli-Stämme. Listerien wurden in mehr als der Hälfte der Produkte gefunden, Salmonellen waren in 20 Prozent der Produkte enthalten.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Bakterien durch das Einfrieren des Fleisches nicht getötet werden. Durch den Umgang mit dem rohen Fleisch können sich die Bakterien auch auf die für Menschen gedachten Lebensmittel im Haushalt ausbreiten. Auch im Supermarkt gekauften Fleisch - etwa Faschiertes - sei oft mit Keimen belastet. Für Menschen kein Problem, weil es meist vor dem Verzehr gekocht wird.

Sie plädieren für einen entsprechenden Warnhinweis auf den Packungen.

Abgesehen von der Keimbelastung zweifeln die Experten auch die gesundheitlichen Vorteile der Rohfütterung stark an. Es gebe bis jetzt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass es für ein Tier gesünder wäre, rohes Futter zu essen. Im Gegenteil: Sie befürchten Verletzungen der Zähne und der inneren Organe. Durch einen eventuellen Nährstoffmangel kann etwa das Wachstum und die Entwicklung des Tieres gestört werden. (red)