Neue Spielstätte

Neue Staatsoper "NEST" wird "ideales Zuhause" für Junge

Am 7.12. eröffnet das neue Opernhaus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene: "Eine andere Art, die Welt zu erleben", so Direktor Bogdan Roščić.

Sandra Kartik
Neue Staatsoper "NEST" wird "ideales Zuhause" für Junge
Am 7. Dezember eröffnet die zweite Spielstätte der Wiener Staatsoper "NEST" mit der Uraufführung von "Sagt der Walfisch zum Thunfisch". Es wird "eine andere Art, die Welt zu erleben", verspricht Direktor Bogdan Roščić.
Wiener Staatsoper/Michael Pöhn, Peter Mayr

Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen der "Neuen Staatsoper", künftig bekannt als "NEST", die im ehemaligen Künstlerhaus in Wien ihre Pforten für junge Besucher eröffnet. Jugendliche Künstlerinnen und haben den Festakt am 6. Dezember gestaltet, zu dem auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen erwartet wird. Einen Tag später, am 7. Dezember, startet der Spielbetrieb mit einer Uraufführung der Kinderoper "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" von Thierry Tidrow.

Für den Wiener Staatsoperndirektor Bogdan Roščić ist die zweite Spielstätte "aus den vielen Ideen heraus entstanden, die man am Haupthaus nicht verwirklichen kann. Und zwar Ideen für Kinder und Jugendliche, auch junge Erwachsene – für die unser Haus laut Gesetz Programm machen muss, das aber im laufenden Betrieb nicht ordentlich unterbringen kann. Jetzt haben wir dafür das ideale neue Zuhause", freut er sich im "Heute"-Interview.

Die Welt ist mehr als "Shoppen und Bauchmuskeltraining"

Als großes Repertoire-Haus stößt die Wiener Staatsoper mit ihrem prallen Angebot bei Erweiterungen des Spielplans an ihre Grenzen. Im NEST sind nun erstmals Produktionen möglich, die speziell Kindern und Teenagern klassische Musik, Oper und Ballett näher bringen sollen. Das ist wichtig, betont Roščić, "weil man gar nicht früh genug erfahren kann, dass es eine andere Art gibt, die Welt zu erleben, zu verstehen und sich mit ihr auseinanderzusetzen als durch Shoppen oder Bauchmuskeltraining“.

Etwa 20,5 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Im einstigen Künstlerhaus entstand ein Opernhaus mit 251 Sitzplätzen, davon drei Rollstuhlplätze, mit Orchestergraben und Schnürboden. Die größte Herausforderung bei der Verwirklichung des Prestige-Projektes war, "dass es vor allem für den laufenden Betrieb des NEST keine zusätzlichen Mittel der öffentlichen Hand gibt. Das Land bekommt immerhin ein neues Opernhaus mit vollem Spielplan, und das ohne zusätzliche Subvention", freut sich der Direktor.

Besonders stolz ist er darauf, "dass wir genau diese Herausforderung überhaupt bewältigt haben. Der Löwenanteil der Baukosten wurde bekanntlich von Hans Peter Haselsteiner und der STRABAG übernommen. Die laufenden Kosten deckt der neu gegründete Offizielle Freundeskreis der Staatsoper ab.“ Die Haselsteiner-Privatstiftung übernimmt 5,5 Millionen Euro, die STRABAG 10 Millionen Euro. Zusätzlich gab es eine einmalige Zuwendung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport für 5 Millionen Euro.

Große Oper für kleine Fans

Die zweite Premiere wird bereits am 13. Dezember im NEST gefeiert: Der immersive Opernabend "Nestervals Götterdämmerung" soll Richard Wagner für junge Besucher erlebbar machen. Am 26. Jänner steht auch schon die nächste Uraufführung auf dem Programm: "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew als "Ballett für die ganze Familie." Ab 15. Februar erwartet das Publikum die Wiederaufnahme von "Elektrische Fische", einer Oper für Jugendliche. "Näher kann man der Musik nicht kommen. Die Bedeutung des jungen Publikums für die Zukunft eines Hauses muss man ja nicht groß erklären. Aber dieses Publikum hat jetzt schon ein Recht auf sein eigenes Programm, und zwar ohne Kompromisse bei der Qualität", weiß Roščić.

NEST-Besucher sollen sich die Karten außerdem leisten können. Deshalb zahlen Erwachsene 10 bis maximal 37 Euro pro Ticket, für Kinder kostet es nur 5 bis 15 Euro. Für Studenten und junge Erwachsene wird es eigene "U27-Karten" von 5 bis 20 Euro geben.

Backstage in der Neuen Staatsoper "NEST"

1/7
Gehe zur Galerie
    Am 7. Dezember eröffnet das "NEST" mit der Uraufführung der Kinderoper "Sagt der Walfisch zum Thunfisch".
    Am 7. Dezember eröffnet das "NEST" mit der Uraufführung der Kinderoper "Sagt der Walfisch zum Thunfisch".
    Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Unterhaltung" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Am 7. Dezember eröffnet die "Neue Staatsoper" (NEST) in Wien, ein neues Opernhaus speziell für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, das im ehemaligen Künstlerhaus untergebracht ist.
    • Direktor Bogdan Roščić betont die Bedeutung dieses Projekts, das ohne zusätzliche öffentliche Mittel realisiert wurde, und freut sich über die Möglichkeit, jungen Menschen eine andere Art der Weltwahrnehmung durch klassische Musik, Oper und Ballett zu bieten.
    sk
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen