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Neue Riesenzecke in Österreich verfolgt ihre Opfer

In Europa tritt immer öfter die neue Zeckenart Hyalomma marginatum auf. Sie kann gefährliche Krankheitserreger übertragen und ihre Opfer verfolgen.

Heute Redaktion
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Die Hyalomma marginatum stammt eigentlich aus den Subtropen.
Die Hyalomma marginatum stammt eigentlich aus den Subtropen.
Marijan Murat / dpa / picturedesk.com

Sommerzeit ist Zeckenzeit: Die kleinen Tierchen sind in der freien Natur überall zu finden. Egal ob im im Laub, im Gras oder im Unterholz. Durch den Klimawandel finden die Blutsauger, die gefährliche Krankheiten übertragen können, nun auch bessere Lebensbedingungen vor.

Heiße Sommer locken neue Arten an

Die höheren Temperaturen locken zudem neue Arten an: Mittlerweile ist in Europa die neue Zeckenart Hyalomma marginatum immer öfter zu finden. Eigentlich stammt sie aus den Subtropen und wird auch tropische Riesenzecke genannt.

Zwar bevorzugt diese Art eher große Säugetiere wie Pferde und Rinder als Wirte, aber auch Menschen werden häufig gestochen, wie "Der Standard" berichtet.

Fachleute zeigen sich besorgt, denn diese Zeckenart kann Krankheiten wie das Krim-Kongo-hämorrhagische Fieber übertragen, das zu Blutungen führt und in fünf bis 30 Prozent der Fälle tödlich verläuft.

In Österreich wurde die tropische Riesenzecke erstmals 2018 entdeckt. Forscher vermuten, dass einzelne Exemplare sogar erfolgreich in Österreich überwintert haben. "Diese Zecken kommen mit dem Vogelzug zu uns, im Frühjahr, wenn die Vögel von Süden Richtung Norden ziehen", erklärt Georg Duscher, Parasitologe bei der AGES, gegenüber dem "Standard". 

Riesenzecke geht aktiv auf die Jagd

Anders als heimische Zecken geht Hyalomma marginatum tatsächlich aktiv auf die Jagd. "Die heimischen Zecken wie der Holzbock oder die Reliktzecke sind Lauerjäger, die im Gras warten, bis jemand vorbeikommt. Die tropische Riesenzecke sucht aktiv ihren Wirt auf und folgt ihm auch auf hundert Meter", sagt Duscher.

Die Parasiten können ihre Opfer bis zu neun Meter weit wahrnehmen. Die tropische Riesenzecke ist mit fünf bis sechs Millimetern etwa doppelt so groß wie andere heimische Arten. Dank ihrer langen Beine ist sie auch schneller unterwegs.  Ihr Rückenschild ist einfärbig braun. Bei einem Stich sollte man sofort zum Arzt gehen, raten Fachleute.

Langärmlige Kleidung tragen

Wie kann man sich am besten vor Zecken schützen? Bei Wanderungen ist langärmlige Kleidung ratsam. Die meisten Krankheiten, die durch heimische Zecken übertragen werden, sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Von FSME, gegen die es eine wirksame Schutzimpfung gibt, waren im Vorjahr 115 Menschen betroffen. Gegen die Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung. Die Zahl der Infektionen in Österreich wird auf 25.000 bis 70.000 pro Jahr geschätzt. 

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