Ukraine
Neue Putin-Taktik bringt "Tod oder Zerstörung"
Den Ukrainern gelang anscheinend die Zerstörung eines unbemannten Panzers, der mit Sprengstoff beladen war. Der Militärstratege Mick Ryan ordnet ein.
In den sozialen Medien kursiert ein Video, das den Abschuss eines russischen Panzers zeigen soll. Der abgeschossene Panzer ist unbemannt, ferngesteuert und mit Sprengstoff beladen. Das Video soll aus der Gegend um Marinka (Gebiet Donezk) stammen. Es ist zu sehen, wie der Panzer zunächst auf eine Mine fährt. Darauf zerstören ihn die Ukrainer mit einer Panzerfaust.
Vermutlich handelt es sich um das Modell T-54 oder T-55. Beide Modelle sind schon sehr alt. Das Modell T-54 wurde ab 1946 bis in die späten Fünfzigerjahre produziert. Die letzten Exemplare des Nachfolgemodells T-55 verließen 1981 die Fabrik.
Der Einsatz eines Panzers als ferngesteuerte Bombe auf Raupenketten ist laut dem australischen Militärstrategen Mick Ryan "eine interessante taktische Anpassung durch die Russen". Das schreibt er auf Twitter.
Ein leichtes Ziel – und trotzdem gefährlich
Ryan weist darauf hin, dass die deutsche Armee bereits im Zweiten Weltkrieg ferngesteuerte Panzer als Bomben einsetzte. Das Modell hieß Goliath, es handelte sich um einen Minipanzer. Der Goliath konnte 60 Kilogramm Sprengstoff tragen. Er war mit einem 600 Meter langen Kabel für die Fernsteuerung ausgerüstet.
Die Deutschen hätten den Goliath in Italien und der Normandie eingesetzt. Allerdings seien sie langsam und leicht zu treffen gewesen.
Für Ryan ist es bemerkenswert, dass die Russen nach dem Einsatz von Tausenden von unbemannten Luftfahrzeugen nun bodengestützte unbemannte Kampffahrzeuge einsetzen.
Zwar seien sie ein leichtes Ziel. Aber da sie mit sehr viel Sprengstoff beladen werden könnten, müssten sie nicht sehr nahe an die ukrainischen Streitkräfte herankommen, "um Tod oder Zerstörung zu verursachen".
Ryan ist sich sicher: Die Russen werden diesen Ansatz weiter erproben und daraus lernen.