Experte erklärt, warum der Einkauf weiter teuer bleibt

Die Lebensmittelpreise sind in Österreich für viele kaum noch zu stemmen. Nun bringen private Seiten im Internet, die die Lebensmittelpreise miteinander vergleichen neuen Schwung in die Debatte. Diese Seiten sind jedoch nicht nur für die Konsumenten interessant. Wie das Ö1-Morgenjournal am Freitag berichtet, werfen auch Experten der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) einen Blick darauf. 

Die BWB kündigte nun sogar an, mit den Betreibern der Seiten in Dialog treten zu wollen. Dabei gehe es zum einen um die technischen Hintergründe und zum anderen um die Beobachtungen, die die Betreiber gemacht haben, heißt es. So wurde festgestellt, dass die Eigenmarken der Diskonter bei praktisch jeder Handelskette gleich viel kosten.

Kaum sinkende Preise in Aussicht

Zudem gebe es Berichte, wonach es oft einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Rabatt-Aktionen und Preiserhöhungen gibt. Zunächst würde der reguläre Preis durch die Rabatte gesenkt, nach Ablauf der Aktion werde dann der Preis erhöht. Die Ketten Spar und Rewe weisen das vehement zurück. 

Die interimistische Leiterin der BWB, Natalie Harsdorf-Borsch erklärt gegenüber dem ORF-Radio: "Die BWB ist jetzt herangetreten an diese Preisvergleichsplattformen. Wir interessieren uns dafür, wie kommen sie zu ihren Preisen, wie stellen sie Preisänderungen fest und wie rasch erfolgt diese Information dann über ihre Website". Hoffnungen auf strukturell sinkende Preise sind wohl aber nicht angebracht. 

Ernst Gittenberger von der Keppler-Uni in Linz und Experte für Ökonomie zeigt sich im Gespräch mit Ö1 skeptisch. Österreich habe eine hohe Dichte von Lebensmittelhändlern. Hier könne es sich niemand erlauben über Gebühr hohe Preise zu verlangen. Denn dann würde man die Kundschaft sehr rasch verlieren.