Coronavirus
Grüner Pass, 4. Stich – wie es jetzt damit weitergeht
Die österreichische Regierung gab am Donnerstag bekannt, dass die Impfpflicht nun passé ist. Wie geht es mit dem grünen Pass und dem 4. Stich weiter?
Die Impfpflicht in Österreich ist Geschichte: Gesundheitsminister Johannes Rauch und ÖVP-Klubchef August Wöginger gaben am Donnerstag das Ende offiziell bekannt. "Die Impfpflicht wurde unter anderen Voraussetzungen eingeführt, als wie wir sie heute haben. Mit Delta hatten wir eine Variante mit 60 Prozent mehr Hospitalisierungen, Österreich stand damals im November kurz vor einem Lockdown", erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch eine geänderte Gesamtsituation als Grund für die nun präsentierte Maßnahmen.
Gleichzeitig dürfte auch die Corona-Quarantäne vor dem Aus stehen. Minister Rauch erklärte, dass alle Länder in eine Setting hineingingen, dass "Leben mit Covid" heiße. Als Hintertüre ließ er sich aber offen, wieder "robuste Maßnahmen" zu veranlassen, falls das weitere Infektionsgeschehen das verlange.
Vierter Stich gegen Corona
Und wie geht es mit der Impfung weiter? Denn auch, wenn die Regierung der Impfpflicht einen Korb gibt, warb Rauch am Donnerstag für die Impfung. Aktuell wird der vierte Stich für über 80-Jährige und Personen 65 mit Vorerkrankungen empfohlen. Kommende Woche soll erneut evaluiert werden, ob eine vierte Impfung auch für andere Personengruppen Sinn macht, und wenn ja, ab wann.
Grüner Pass gilt weiterhin, vierter Stich wird "empfohlen"
Unmittelbare Auswirkungen auf den Grünen Pass hat die am Donnerstag vorgestellte Impfpflicht allerdings nicht, dieser sei aktuell noch in Kraft, so Rauch. Auch hier gebe es Gespräche auf europäischer Ebene – spannend ist diese Frage vor allem auch in Blickrichtung Reiseregeln. "Aber den Grünen Pass gibt es derzeit noch und der gilt auch so." Der Grüne Pass werde erst in einer "nächsten Phase" angegangen, wenn dann neue Regeln, etwa auch bei den Quarantäneregelungen, in Kraft sind.
Kritik am Handeln der Regierung kommt wenig überraschend aus der Opposition. Die FPÖ spricht von einem "völligen Desaster". Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp kritisierte in dem Zusammenhang auch die Wiener SPÖ: "Dass Ludwig und Hacker nun so tun als ob sie immer Gegner der Impfpflicht gewesen wären, schlägt dem Fass den Boden aus. Jeder, der Google bedienen kann, kann die beiden sofort der Unwahrheit überführen", tobt Nepp.