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Neue Ansage – Spielen im Grünen nur mit Impfung
Der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller ruft aus: Für Österreich wird Spielen im Grünen nur mit Impfung empfohlen. Das steckt dahinter.
"Nachdem ganz Österreich als Endemiegebiet gilt, kann man davon ausgehen, dass auch in Österreich Spiel- und Fußballplätze 'zeckenverseucht' sind", warnt Peter Voitl vom ersten Wiener Kindergesundheitszentrum Donaustadt und Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Wiener Ärztekammer. Der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller ruft deswegen aus: "Spielen im Grünen nur mit FSME-Impfschutz!"
Warnung vor den Langzeitfolgen
Zwar verläufe FSME bei Kindern "meist weniger schwer als bei Erwachsenen, dennoch kommen jedes Jahr mehrere Kinder mit einem schweren Verlauf ins Spital. Außerdem gibt es auch bei Kindern mit mildem Verlauf Langzeitfolgen, vor allem im neurologischen Bereich", so Voitl. "Die FSME-Impfung haben viele Menschen aufgrund der COVID-19-Pandemie etwas aus den Augen verloren. Leider kann dies mit etwas Pech schlimme Folgen haben, auch für die Kleinsten in unserer Gesellschaft."
Stiche des Spinnentieres würden laut Voitl oft übersehen, eventuelle nachfolgende Krankheitssymptome aufgrund von FSME oder Borreliose schließe das nicht aus. "Auch kleine Kinder kann man gegen FSME impfen lassen, was die WHO für Endemiegebiete wie Österreich auch empfiehlt", heißt es in einer Aussendung. Die Zecken seien mittlerweile schon seit einiger Zeit erwacht, da Temperaturen ab 5 Grad für sie dafür schon ausreichend seien, so die Warnung.
Impfung sogar für Säugling möglich
"Wer sich im Gras oder Gebüsch aufgehalten hat, sollte sich und seine Kinder hinterher unbedingt nach Zecken absuchen", so Voitl. "Bei Kindern bis 12 Jahre sollte man besonders gründlich am Kopf suchen – 40 Prozent aller Zeckenstiche finden dort statt. Weitere 29 Prozent an Oberkörper und Armen. Bei Erwachsenen hingegen finden über 70 Prozent der Zeckenstiche in der unteren Körperhälfte statt." Doch selbst wenn man die Zecke beim Absuchen finde und danach entferne, senke dies zwar das Risiko für Borreliose, nicht aber für FSME.
Laut Österreichischem Impfplan sei in Ausnahmefällen sogar eine Impfung ab dem 6. Lebensmonat möglich, "in diesem Fall muss allerdings das Impfschema etwas angepasst werden. Wer mit einem Säugling in einem Gebiet lebt, in dem FSME besonders häufig ist, sollte diese Option mit seinem Kinderarzt oder seiner Kinderärztin besprechen", so Voitl. Generell gelte ein klassisches 3-Dosen-Schema – und alle fünf Jahre solle nachgeimpft werden, wenn man unter 60 sei, alle drei Jahre darüber.