Österreich

Neos wollen Frauenhäuser EU-weit ausschreiben

Heute Redaktion
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Die Salzburger Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) steht in der Kritik. Sie will nach den Betreibern der Salzburger Frauenhäusern künftig mittels europaweiter Ausschreibung suchen.
Die Salzburger Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) steht in der Kritik. Sie will nach den Betreibern der Salzburger Frauenhäusern künftig mittels europaweiter Ausschreibung suchen.
Bild: Franz Neumayr, picturedesk.com/APA

Salzburger Neos-Stadträtin will nach den Betreibern der Salzburger Frauenhäusern künftig mittels EU-weiter Ausschreibung suchen. Kritik kommt vom grünen Koalitionspartner und der SPÖ.

Die Salzburger Neos-Landesrätin Andrea Klambauer plant, nach den Betreibern der Salzburger Frauenhäusern künftig mittels europaweiter Ausschreibung zu suchen. Bewerber müssen künftig keine Erfahrung im Führen von Frauenhäusern mehr haben.

Kritik hagelt es vom Koalitionspartner, den Grünen, sowie der SPÖ, Bürgerliste und KPÖplus. Jetzt soll ein Runder Tisch das Thema klären.

Weiterentwicklung der Frauenhäuser

Die Neos-Stadträtin steht hinter ihrem Vorhaben. In einem Facebook-Posting argumentiert sie, dass betroffene schutzsuchende Frauen die beste Betreuung im gesamten Bundesland Salzburg bräuchten, zuerst im Frauenhaus und danach in Übergangswohnungen. Doch: "Seit zehn Jahren kommen wir in Salzburg jedoch nicht weiter. [...] Es geht hier um Verbesserungen und Ausbau, und nicht um Kürzungen oder Zerschlagungen".

"Ziehen Sie diese Ausschreibung zurück, Frau Landesrätin Klambauer!", fordert die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski. Die Neuausschreibung sei ein "absurdes und absolut nicht nachvollziehbares Vorhaben", welches ein über Jahrzehnte gewachsenes, bestens etabliertes und dringend notwendiges Angebot im Gewaltschutz bedroht - "und zwar ohne jede Notwendigkeit", so Diskosi.

"Frauenhäuser kann man nicht ausschreiben wie Schulsessel"

Die Frauenhäuser nun EU-weit auszuschreiben, "nur weil es irgendwelche Probleme gibt", sei der falsche Ansatz, sagt SPÖ-Frauensprecherin Karin Dollinger gegenüber den "Salzburger Nachrichten". Frauenhäuser könne man nicht in einer Art und Weise ausschreiben, wie man es für eine neue Bestuhlung einer Schule machen würde, "da geht es um ein soziales Thema", bei dem Empathie für die Frauen gefragt sei und nicht "neoliberale Ansätze", kritisiert Dollinger.

Derzeit können in Salzburg 32 Frauen mit ihren Kindern untergebracht werden, davon 19 in der Stadt Salzburg, acht in Hallein (Tennengau) und fünf Frauen in Saalfelden (Pinzgau).