"Nein" zum Dollfuß-Platz in Mank, SPÖ hielt Mahnwache

Ein kleiner Platz sorgt weiterhin für großen Wirbel im Bezirk Melk. Eigentlich sollte der umstrittene Dollfuß-Platz in Mank umbenannt werden, doch die ÖVP-Fraktion hatte im Gemeinderat mit absoluter Mehrheit gegen den Antrag von SPÖ und Grünen gestimmt.

Umbenennung in Planung 

Die Umbenennung sei laut Bürgermeister Martin Leonhardsberger (ÖVP) nach einer einjährigen Aufarbeitungsphase durchaus angedacht - mehr dazu hier. Jetzt hielt die SPÖ vom Bezirk Melk mit zahlreichen Abgeordneten eine Mahnwache auf dem Platz ab. Unter dem Motto „Opfergedenken statt Täterkult“ setzte die SPÖ zum Gedenken an die Opfer der Dollfuss-Diktatur ein klares Zeichen.

„Eine Straße oder einen Platz nach einer Person zu benennen ist eine der größten Ehren, die eine Gemeinde einer Person zukommen lassen kann. Dass die Stadt Mank diese Ehre dem austrofaschistischen Diktator Engelbert Dollfuss zukommen lässt, macht mit betroffen und wütend", teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl in einer zugeschalteten Videobotschaft mit.

Nationalrat Alois Schroll dazu: "Eine Diktatur und eine solche Gesellschaft schaffen nicht nur Unfreiheit, sondern auch Opfer. Unter Engelbert Dollfuss haben viele Menschen ihre Freiheit, Würde oder Leben verloren." Nach den Reden wurde eine Schweigeminute für die Opfer der Dollfuss-Diktatur abgehalten. Der Dr. Dollfuss-Platz stellt für die SPÖ eine offene Verhöhnung der Opfer dar.

"Platz zeugt von Respektlosigkeit"

Um auf die Taten von Dollfuß weiter aufmerksam zu machen, fertigte die SPÖ Infotafeln mit Personen an, die in dieser Zeit zu Opfern wurden. Die Teilnehmer präsentierten zudem durchgestrichene Platzbezeichnungen mit der Aufschrift „Dr. Dollfuss Platz“ als Zeichen des Ausdrucks der Respektlosigkeit und Unangemessenheit der aktuellen Platzbezeichnung in Mank.