Drei Fälle bei einer Fahrt
"Nehmen Vorfälle ernst" – Busfahrer lässt Kinder stehen
Ein Buslenker der Linie 200 warf letztes Jahr eine Schülerin trotz gültigen Tickets aus dem Bus. Lange war es ruhig auf der Strecke – bis jetzt.
Der Ärger vieler Passagiere geht wieder los. Bereits im November 2023 sorgte ein Busfahrer der Linie 200, die zwischen Wien Hauptbahnhof und Eisenstadt verkehrt, für Aufregung. Damals soll er eine Schülerin, die ihr Ticket nur mittels Handyfoto vorweisen konnte, aus dem Bus geschmissen haben. Einen Tag später ließ er eine weitere Schülerin extra zahlen. Auch sie hatte das Ticket nur am Handy – "Heute" berichtete.
Ziemlich genau ein Jahr lang war es ruhig um diesen Busfahrer. Doch nun ist er wieder da und sorgt neuerlich für Aufregung bei den Öffi-Nutzern, wie eine Leserin gegenüber "Heute" ausführlich erzählt.
"Unhöflich und abwertend"
"Insgesamt handelt es sich hier um drei Vorfälle während einer einzigen Fahrt, welche nicht akzeptabel sind", erzählt Sabine. An diesem Tag sei "von unhöflichem, abwertendem Verhalten, bis zur verweigerten Mitnahme" alles dabei gewesen.
Zunächst wollte Sabine in Ebreichsdorf, wie jeden Morgen, mit ihrem Scooter in den Bus gelangen. "Da dieser auch so relativ sperrig ist und die Gänge nicht besonders breit, halte ich mein gültiges Jahresticket gut erkennbar, in der Hoffnung hinten einsteigen zu dürfen. Normalerweise ist das kein Problem", erzählt Sabine.
Doch diesmal wird die hintere Türe nicht geöffnet. Sie eilt nach vorne, wo der Lenker, der sie schon einmal mit Scooter nicht mitnehmen wollte, eine abfällige Geste machte, nur um sie dann erst hinten einsteigen zu lassen.
Kinder einfach stehen gelassen
In der Haltestelle Münchendorf stehen wieder die zwei Kinder, die er am Vortag bereits sehr "herablassend" wegen fotografierter Tickets behandelt haben soll. Der Bus hielt mit der hinteren Türe direkt vor den Kindern. Fahrgäste stiegen aus, die Kinder wollten danach hinten einsteigen.
Doch vor den beiden Kinder ging die Türe zu. "Obwohl er die vordere Türe kurz offen ließ und wissen musste, dass die Kinder mitfahren müssen, hat er die Tür dann doch geschlossen und ist ohne die Kinder gefahren", erzählt Sabine.
Nur eine Station weiter soll der Fahrer schließlich ein weiteres Mädchen im Teenager-Alter stehen haben lassen. "Um den Bus noch zu erwischen, ist sie die letzten Meter gerannt und der Buslenker muss das gesehen haben", erinnert sich Sabine. Doch anstatt zu warten, schloss der Fahrer die Türe und fuhr ohne das Mädchen los.
VOR und NÖVOG entschuldigen sich
"Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst und bedauern unfreundliche Verhalten des betreffenden Lenkers. Dafür bitten wir Sie und die betroffenen Fahrgäste um Entschuldigung. Es ist uns wichtig, dass unsere Fahrgäste respektvoll behandelt und sicher transportiert werden", erklärt VOR Pressesprecherin Kamila Studzinska in einer Antwort an die verärgerte Sabine und "Heute".
Welche Konsequenzen es nun für den Busfahrer geben könnte, kann VOR jedoch nicht beantworten und verweist an die NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsges.m.b.H.), die seit 2. September 2024 für die Planung, Beauftragung und Organisation des öffentlichen Regionalverkehrs in NÖ zuständig ist.
Auch bei NÖVOG bedauert man die Vorfälle. Man erwarte "von den Buslenkern unserer Linien einen höflichen und zuvorkommenden Umgang mit den Fahrgästen. Wir werden daher selbstverständlich der Sache nachgehen", erklärt Pressesprecher Georg Huemer und entschuldigt sich ebenfalls bei der Kundin.
Beim zuständigen Unternehmen wolle man seitens der NÖVOG noch eine Stellungnahme einholen und dem Vorfall nachgehen. Bis Redaktionsschluss konnte diese jedoch nicht eingeholt werden.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein Busfahrer der Linie 200, der bereits im letzten Jahr für Aufregung sorgte, ist erneut negativ aufgefallen.
- Mehrere Fahrgäste, darunter Kinder und eine Frau mit Scooter, berichten von unhöflichem und abwertendem Verhalten sowie verweigerter Mitnahme trotz gültiger Tickets.
- VOR und NÖVOG haben sich für das Verhalten entschuldigt und versprechen, den Vorfällen nachzugehen.