Politik
Nehammer in Israel – Zusammenarbeit für die Sicherheit
Österreich und Israel wollen im Bereich Sicherheit und -Kriminalitätsbekämpfung enger zusammenarbeiten.
Österreich und Israel sollen künftig im Bereich der Cyberkriminalität enger zusammenarbeiten. Innenminister Karl Nehammmer (ÖVP) hat auf seiner dreitägigen Israel-Reise eine entsprechende Vereinbarung mit seinen israelischen Amtskollegen geschlossen.
"Bei der zunehmenden Digitalisierung wurden bisher immer nur die Chancen gesehen, die Gefahren werden aber immer größer. Wir legen daher als österreichische Bundesregierung einen klaren Schwerpunkt besonders auf die digitale Krisen- und Daseinsvorsorge", sagte Nehammer beim Besuch der Israelischen Cyberdefence-Behörde INCD in Be'er Sheva am Donnerstag.
Enge Zusammenarbeit im Kampf gegen Cyberattacken.
Die Cyberwelt kenne keine nationalen Grenzen, umso wichtiger sei die internationale Zusammenarbeit insbesondere auch mit Israel im Kampf gegen Cyberattacken. "Israel ist Vorreiter und hat eine beeindruckende Behörden-Infrastruktur, die in vielen Fragen auch bereits beispielgebend für die Welt war."
So hat etwa die Cyberdefence-Behörde INCD vor zwei Jahren als erste Einrichtung der Welt ein Hotline-Center eingerichtet, das von jedem Menschen aus der Bevölkerung kontaktiert werden kann, der glaubt, Opfer einer Cyberattacke zu sein. Für Österreich ist eine solche Hotline derzeit kein Thema, weil das ressourcenmäßig zu aufwendig wäre. Mittelfristig laufe es aber darauf hinaus, dass am Ende des Tages jeder Staat so etwas haben werde, betonte Nehammer. Derzeit gibt es beim Bundeskriminalamt eine Meldestelle für Cyberkriminalität, die man schriftlich erreichen kann.
Die Zusammenarbeit der österreichischen und der israelischen Sicherheitsbehörden beschränkt sich aber nicht nur auf den Cyberbereich, sondern erstreckt sich auch auf die Bereiche organisierte Kriminalität, Menschenhandel und -schmuggel, sexuelle Ausbeutung von Kindern, Geldwäsche, Betrug und Wirtschaftskriminalität, Korruption, Fälschung und Dokumentenhandel und Terrorismus.
Besuch bei Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
Weiters hat Innenminister Nehammer im Rahmen seiner Israel-Reise die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht und gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin in Israel, Hannah Liko, und der Direktorin des Mauthausen Memorial, Barbara Glück, im Namen der Republik Österreich einen Kranz niedergelegt.
"Die Nationalsozialisten haben Millionen von Menschen vernichtet. Sie haben ihnen die Namen genommen und sie zu einer Nummer anonymisiert, bevor sie sie ermordet haben. Eine ganz perfide Form der Vernichtung. Die Gedenkstätte Yad Vashem hat eine besondere Bedeutung für mich, sie gibt den Opfern wieder ein Stück ihrer Identität zurück", sagte Nehammer in Yad Vashem.