Politik

Nehammer am Montag Kanzler, aber diese Minister wackeln

Nach dem Aus von Sebastian Kurz ging es Schlag auf Schlag. Am Abend stellten Schallenberg und Blümel die Ämter zur Verfügung. Wie jetzt rochiert wird.

Heute Redaktion
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Innenminister Nehammer (49) wird Kanzler und ÖVP-Chef. Der ehemalige Berufsoffizier machte seinen Master an der Donau-Uni Krems bei Peter Filzmaier, war unter anderem ÖVP-General.
Innenminister Nehammer (49) wird Kanzler und ÖVP-Chef. Der ehemalige Berufsoffizier machte seinen Master an der Donau-Uni Krems bei Peter Filzmaier, war unter anderem ÖVP-General.
Helmut Graf

2008 wurde Karl Nehammer zum Bereichsleiter "Training und Netzwerk" der Politischen Akademie der ÖVP. Dort gab Sebastian Kurz am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt – der Nehammer jetzt wohl ins Kanzleramt und auf den ÖVP-Chefsessel bringt. Der Wiener war als Generalsekretär der Neuen Volkspartei Kurz' Mann fürs Grobe, gibt auch im Innenministerium in Sachen Migration den Hardliner. Trotzdem können die Grünen mit ihm, weshalb seiner Kür am Freitag in den Gremien der ÖVP nichts im Weg stehen dürfte.

Angelobung am Montag

Nach "Heute"-Infos wird er Montagvormittag vom Bundespräsidenten angelobt. Eine Angelobung am Wochenende hätte wohl Krisenmodus signalisiert. Kurz-Kanzler Schallenberg ist nach nur rund 50 Tagen den Job wieder los. Er warf Donnerstag Abend "erleichtert" hin, geht wieder ins Außenministerium. Nachfolger Michael Linhart muss die Regierung wieder verlassen. Trostpflaster: Er kehrt als Botschafter nach Paris zurück. Später zog Finanzminister Blümel nach, kündigte ebenfalls seinen Rücktritt an.

Schramböck behält Job

Verfassungsministerin Edtstadler dürfte doch nicht Innenministerin werden. Sie soll zu offensiv Anti-Kurz aufgetreten sein. Alternativen: OÖ-Landespolizeidirektor Pilsl, Steirer-Landesrat Drexler. Gerüchte gab es auch, Digitalministerin Schramböck würde ausgetauscht. Sie sagt zu "Heute", sie bleibe "sicher". Grund für ihren Optimismus: Fliegt sie raus, ist das mächtige Tirol nicht mehr in der Regierung. Aber: Was macht Tourismusministerin Köstinger?

"Er hat gespürt, das ist keine Dauerlösung"

Johanna Mikl-Leitner gilt als enge Vertraute von Sebastian Kurz, begleitete auch seinen Aufstieg mit. Der Rücktritt habe sie nicht überrascht, sagt sie zu "Heute". "Ich halte die Entscheidung für richtig. Er hat gespürt, dass diese Konstellation keine Dauerlösung ist." Nun bestehe die "Möglichkeit, wieder für geordnete Verhältnisse zu sorgen". Mit Nehammer an der Spitze? "Darüber werden wir am Freitag ausführlich reden." Ziel sei "eine stabile Regierung".

Johanna Mikl-Leitner war vom Kurz-Rücktritt nicht überrascht.
Johanna Mikl-Leitner war vom Kurz-Rücktritt nicht überrascht.
Helmut Graf
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