Wirtschaft
Nazi-Vorwurf – Auktion von Horten-Nachlass abgesagt
Monatelang gab es laute Kritik. Nun wurde der letzte Teil der Auktion von Heidi Hortens Schmucksammlung abgesagt.
Der internationale Aufschrei war groß, als das Auktionshaus Christie's mit der Versteigerung der einzigartigen Schmucksammlung der österreichischen Milliardenerbin Heidi Goëss-Horten in Genf begann. 141 Millionen Euro wurden bei der Auktion des ersten Teils der 700 Schmuckstücke erlöst. Im November hätte der letzte Rest unter den Hammer kommen sollen.
Millionen-Erlös bei erster Auktion von Hortens Schmuck >>
Über den Juwelen liegt aber eben auch der Schatten der NS-Vergangenheit des ebenfalls verstorbenen deutschen Unternehmers Helmut Horten. Laut einem im Jänner 2022 veröffentlichten Historikerbericht, der von der Horten-Stiftung in Auftrag gegeben worden war, war Helmut Horten längere Zeit Mitglied der NSDAP.
Nach der Machtergreifung der Nazis übernahm er mehrere Geschäfte, nachdem deren jüdische Besitzer fliehen mussten. Deshalb wurde ihm vorgeworfen, Profiteur der "Arisierung" jüdischer Unternehmen während der NS-Zeit gewesen zu sein.
Auktion abgeblasen
Das Auktionshaus rechtfertigte sich anfangs noch mit der Erklärung, dass sämtliche Erlöse den wohltätigen Zwecken der Horten-Stiftung zukommen sollen. Wie der "Standard" nun berichtet, hielt das Unternehmen dem Druck und der Gefahr eines Reputationsverlusts nicht mehr Stand: Die Auktion wurde abgesagt. Jüdische Organisation zeigen sich erleichert.