Fussball
Nazi-Protest: Leipzig-Fans toben über Sängerin
Tribünen-Aufregung bei Leipzigs 3:2 gegen Augsburg. "Kein Safespace für Nazis", fordern die Fans auf einem Banner. Was steckt dahinter?
Laut Klub-Angaben waren beim Heimspiel in der deutschen Bundesliga 46.058 Fans im Stadion des "Red-Bull-Klubs". Auf der Tribüne war ein Banner zu sehen mit der Aufschrift: "Kein Safespace für Nazis. M. Müller raus aus dem ZS". Was hat der Spruch zu bedeuten?
Hier die Erklärung: Mit der Abkürzung "ZS" ist "Zentralstadion" gemeint, der frühere Name der Red-Bull-Arena in Leipzig. Die Arena wurde 2000 abgerissen, das "neue" Zentralstadion wurde für die WM 2006 erreichtet und 2010 in Red-Bull-Arena unbenannt. Bei M. Müller handelt es sich um die deutsche Sängerin Melanie Müller. Ihr Verhältnis zur rechten Szene ist zumindest problematisch.
Hintergrund: In den vergangenen Monaten war ein Video aufgetaucht, auf dem Müller auf der Bühne von Zuschauern umringt wird, die "Sieg Heil" schreien. Sie selbst hob dabei den Arm in eine Position, die stark dem Hitlergruß ähnelt. Sie selbst bestreitet natürlich, ein Naheverhältnis zur rechten Szenen zu haben. Doch gegen sie laufen Ermittlungen der Polizei.
Was hat das mit Leipzig und dem Fan-Protest zu tun? Vergangene Woche weilte Müller beim 1:0 in Berlin mit ihrem Freund Andreas Kunz im Gästeblock unter den Leipzig-Fans. Dabei trug Kunz eine Jacke der Marke "Thor Steinar" – einem Hersteller, der sich unter Rechtsextremen großer Beliebtheit erfreut. Die Leizpig-Fans hatten offenbar wenig Lust, sich mit dem Duo abzugeben, beide wurden des Sektors verwiesen.
Beim Heimspiel gegen Augsburg positionierten sich die Leipzig-Fans nun erneut gegen Müller und ihren Freund. Ob sie deswegen in Zukunft auf Stadion-Besuche bei den "Bullen" verzichten wird, bleibt abzuwarten.