Mysteriöse Manöver

NATO-Kriegsschiffe umzingeln China-Frachter

Manöver eines chinesischen Frachtschiffes sorgen für Aufsehen: Die "Yi Peng 3" soll Datenkabel beschädigt haben. Viele Fragen sind offen.

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NATO-Kriegsschiffe umzingeln China-Frachter
Die Bewegungen des chinesischen Frachtschiffes Yi Peng 3 werfen viele Fragen auf.
MIKKEL BERG PEDERSEN / AFP / picturedesk.com

Ein chinesisches Frachtschiff, die "Yi Peng 3", liegt seit über einer Woche im Kattegat in der Ostsee still und wird von NATO-Kriegsschiffen umzingelt. Die "Yi Peng 3", beladen mit russischen Düngemitteln, steht im Verdacht, durch das Schleppen ihres Ankers zwei wichtige Datenkabel in der Ostsee mutwillig beschädigt zu haben.

Diese Schäden führten zu massiven Störungen im Internetverkehr zwischen Schweden, Litauen, Deutschland und Finnland. Die Vorfälle könnten die Spannungen zwischen China, Russland und der Nato weiter verschärfen, wie der "Tagesspiegel" berichtet.

Geschwindigkeit über Kabeln reduziert

Am 18. November wurden Schäden an zwei Datenkabeln zwischen Rostock (D) und der finnischen Hauptstadt Helsinki sowie zwischen Schweden und Litauen entdeckt.

Die Positionsdaten der "Yi Peng 3" liefern neue Hinweise und nähren den Verdacht gezielter Sabotage: Bereits über eine Woche vor den mutmasslichen Kabelbeschädigungen im Kattegat reduzierte das chinesische Handelsschiff demnach seine Geschwindigkeit deutlich, als es nahe der schwedischen Westküste bei Kungsbacka drei Unterwasserkabel passierte – zwei Stromkabel und eine Datenleitung. Die "Yi Peng 3" befand sich zu diesem Zeitpunkt auf ihrer Route von Ägypten zum russischen Hafen Ust-Luga. Auffällig ist laut "Tagesspiegel", dass der Frachter laut den vorliegenden Daten nirgendwo sonst vergleichbare Manöver durchführte.

Nach Berichten des "Wall Street Journals" sollen vorläufige Untersuchungen ergeben haben, dass der Anker des Frachtschiffes rund 100 Seemeilen über den Meeresboden geschleppt wurde. Ein Ermittler sagte dazu: "Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass der Kapitän das nicht bemerkt hat."

Vergleichbare Fälle und erneute Vorwürfe

Der Vorfall erinnert an die Zerstörung der Balticconnector-Pipeline im Herbst 2023, bei der ein anderes chinesisches Schiff, die "New Polar Bear", beteiligt war. Auch damals sprach China von einem Unfall, was Experten jedoch anzweifelten.

Nun werfen die jüngsten Ereignisse erneut Fragen zur möglichen Zusammenarbeit zwischen Peking und Moskau auf. Ryhor Nizhnikau, Politikwissenschaftler aus Helsinki, erklärte: "China könnte durch diese Ereignisse Erkenntnisse gewinnen, wie die Nato auf solche Angriffe reagiert."

Reaktionen aus Politik und Sicherheitsbehörden

Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson äusserte sich besorgt über die erneuten mutmasslichen Angriffe auf kritische Infrastruktur und forderte eine enge Zusammenarbeit der Ostseeanrainerstaaten.

Bei einer Sicherheitskonferenz schlug Polens Ministerpräsident Donald Tusk vor, eine gemeinsame Patrouille für die Ostsee einzurichten – ähnlich wie die Nato-Luftraumüberwachung über dem Baltikum.

Sowohl China als auch Russland bestreiten jede Verantwortung für die Vorfälle. Politologe Matti Pesu vom finnischen Institut für Auswärtige Angelegenheiten sieht Parallelen zwischen diesem Fall und der Pipeline-Zerstörung im Vorjahr. "Sollte sich der Verdacht erhärten, wird das Muster Fragen über Chinas strategische Absichten und eine mögliche Kooperation mit Russland aufwerfen", sagte er.

Währenddessen bleibt die "Yi Peng 3" unter Beobachtung. Sie wird damit zu einem Symbol für die zunehmenden geopolitischen Spannungen in der Ostsee.

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    • Ein chinesisches Frachtschiff, die "Yi Peng 3", liegt seit über einer Woche im Kattegat in der Ostsee still und wird von NATO-Kriegsschiffen umzingelt, da es im Verdacht steht, durch das Schleppen seines Ankers zwei wichtige Datenkabel mutwillig beschädigt zu haben.
    • Diese Vorfälle haben zu massiven Störungen im Internetverkehr zwischen mehreren Ländern geführt und könnten die Spannungen zwischen China, Russland und der NATO weiter verschärfen, während die "Yi Peng 3" weiterhin unter Beobachtung bleibt.
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