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Restaurant serviert Eichhörnchen-Lasagne
Grauhörnchen sind in Großbritannien eine Plage. Ein Restaurant in London hat jetzt Eichhörnchenfleisch auf der Speisekarte.
Vom Baum in den Ofen: Das schicke Restaurant Native im Londoner Ausgehviertel Borough Market serviert seit einiger Zeit Lasagne mit Grauhörnchenfleisch. Mit dem exotischen Gericht ist Chef Ivan Tisdall-Downes nicht nur eine Delikatesse gelungen. Er versucht damit gleichzeitig ein Problem zu lösen, das Großbritannien seit Jahren beschäftigt: die Eichhörnchenplage.
Graue Eichhörnchen wurden Ende des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika importiert, seit Jahren gefährden sie die Population der einheimischen roten Eichhörnchen. Darum werden auch die zugereisten grauen Eichhörnchen bejagt.
Schon Jamie Oliver entdeckte das Eichhörnchenfleisch
Die Idee der Lasagne mit einer Füllung aus Grauhörnchenfleisch ist daher nicht ganz neu: Der britische Starkoch Jamie Oliver präsentierte in seiner Kochsendung im Jahr 2015 bereits das Rezept für eine Eichhörnchenpastete.
Der Supermarkt Budgens in Nordlondon verkauft zudem seit neun Jahren Eichhörnchenfleisch. Als er damit anfing, hatte Supermarkt-Leiter Andrew Thornton mit dem Ärger der Tierschützer zu kämpfen. Dabei sei das Fleisch ein ökologisch korrektes Nahrungsmittel, verteidigte der Metzger damals sein Produkt. Eichhörnchen bräuchten nicht wie Rinder tonnenweise Getreide für ihre Ernährung, meinte Thornton.
Inzwischen scheint sich die Empörung bei den Umweltschützern gelegt zu haben. Die Organisation Greenhouse postete auf Twitter das Rezept von Native-Chef Ivan Tisdall-Downes und stellte dazu die Frage: "Könnten graue Eichhörnchen angesichts einer steigenden Nachfrage nach Wildfleisch und einer schwindenden Population roter Eichhörnchen die ultimative, nachhaltige Fleischlösung sein?"
(kle)