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Nationalfeiertag – ähm, was feiern wir da nochmal?

Am morgigen Dienstag ist Nationalfeiertag in Österreich. "Heute" hat die Wiener gefragt, ob sie überhaupt wissen, was am 26. Oktober gefeiert wird. 

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Wienerin Jolanda (70) hat gut lachen, denn sie kennt den feierlichen Anlass.
Wienerin Jolanda (70) hat gut lachen, denn sie kennt den feierlichen Anlass.
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Jahr für Jahr sehnen die Österreicher den Feiertag herbei, der die Herbstferien einleitet. Die Schüler jubeln, weil sie nach dem anstrengenden Schulstart endlich wieder frei haben. Auch die Berufstätigen können nach dem Fenstertag wieder die Füße hochlegen. Am Wiener Heldenplatz ist ein Radau, wenn das Bundesheer Helikopter landen lässt. Aber was genau feiern wir da eigentlich? Einmal gelernt, längst vergessen – das ist vom Schulwissen über den Nationalfeiertag hängengeblieben. "Heute" wollte von den Wienern wissen, was genau gefeiert wird und wie sie das finden.

Bingo, Neutralität!

Bei der Straßenbefragung wurde wild spekuliert: "Weil der letzte Russe das Land verlassen hat" oder "Da ist der Staatsvertrag unterschrieben worden". Es kommt einem vor, als hätten sich die historischen Ereignisse im Jahr 1955 überschlagen. Doch Seniorin Jolanda (70) hat im Geschichtsunterricht genau aufgepasst: "Der Volksschüler würde sagen, weil der letzte Soldat Österreich verlassen hat, aber hier wurde ein Vertrag unterschrieben und zwar der Neutralitätsvertrag."

Richtige Antwort:
Der österreichische Nationalfeiertag wird seit 1965 jährlich am 26. Oktober begangen, dem Tag, an dem 1955 die beschlossene österreichische Neutralität in Kraft getreten ist. Dieser Gedenktag löste den vormaligen "Tag der Fahne" als Nationalfeiertag ab. Im Jahr 1967 wurde er den übrigen gesetzlichen Feiertagen in Österreich gleichgestellt und ist seither arbeitsfrei.

Und wie steht es um das Bundesverfassungsgesetz heute? "Die Neutralität ist durchlöchert durch den EU-Beitritt Österreichs", entgegnet Ulrike (52) scharfzüngig. Dann findet sich doch eine Patriotin, die die immerwährende Neutralität hochhält. "Wir können auf Österreich stolz sein, in der Vergangenheit wurde viel geleistet. Es ist ein Tag der Freude, den man als Österreicher nicht vergessen sollte", macht Sonja (53) unmissverständlich klar.