Coronavirus
Nächstes Corona-Chaos – jedes Bundesland testet anders
Ab 1. April wird in Österreich das Testsystem umgestellt. Doch jedes Bundesland hat bei der Umsetzung eine eigene Strategie.
In Österreich kündigt sich das nächste Corona-Chaos an. Ab 1. April wird das Testsystem umgestellt. Künftig sind nur noch fünf PCR-Tests und fünf Antigentests im Monat gratis. Nur in sensiblen Settings wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kindergärten kann auch nach dem 1. April weiter unbeschränkt gratis getestet werden. Auch für symptomatische Personen bleiben sie kostenlos.
Keine PCR-Tests in den Wiener Apotheken
Das Problem dabei: Die Umsetzung fällt in jedem Bundesland unterschiedlich aus. Während die Stadt Wien wiederum am "Alles gurgelt"-Konzept festhält und dafür die PCR-Tests in den Apotheken abschafft, wird es in der Steiermark hingegen keine Heim-Gurgeltests mehr geben. Hier kann der PCR-Test nur mehr in den Apotheken vor Ort durchgeführt werden.
Die meisten Bundesländer behalten die Mischsysteme aber bei. Vorarlberg setzt etwa hauptsächlich auf PCR-Gurgeltests für zu Hause, bindet aber auch weiter die Apotheken ein. Auch in Salzburg kann man weiterhin zu Hause und in der Apotheke testen.
In Tirol sollen die zusätzlichen kostenlosen Tests für vulnerable Personengruppen jedenfalls als PCR-Gurgeltest angeboten werden. Diese würden ebenfalls im System von "Tirol gurgelt" bzw. über die Apotheken zur Verfügung stehen.
Niederösterreich schließt fast alle Gratisteststraßen
In Niederösterreich schließen fast alle Gratisteststraßen in den Gemeinden. Nur Traiskirchen (Bezirk Baden) und Wimpassing im Schwarzatale (Bezirk Neunkirchen) testen auf eigene Faust weiter. Der Fokus liegt ab Freitag auf den "Wohnzimmertests".
Jede Person in Niederösterreich bekommt pro Monat fünf PCR-Gurgel-Tests über "Niederösterreich gurgelt" und fünf Antigen-Schnelltests, die in den Apotheken ausgegeben werden sollen. Außerdem wird es laut Angaben der Apothekerkammer die Möglichkeit geben, fünf Gratis-PCR-Tests auch in Apotheken durchzuführen, berichtet "orf.at".
Scharfe Kritik von der Opposition
In Kärnten werden die fünf Gratis-PCR-Tests über "Kärnten gurgelt" abgewickelt. An einer zweiten, "weniger digitalen" Lösung werde derzeit noch gearbeitet, teilte der Landespressedienst am Donnerstag mit.
Die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums wurde von der Opposition scharf kritisiert. Die Vorgangsweise der Regierung sei "so was von handwerklich verpfuscht", es würden "funktionierende Testsysteme zerschlagen", kritisierte etwa SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried. FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak sprach gar von einem "Aprilscherz".