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Nächste Katastrophe – Tausende Tote in Libyen

In Libyen hat der Sturm Daniel für verheerende Überschwemmungen gesorgt. Alleine in der Stadt Darna rechnen die Behörden mit über 2.000 Todesopfern.

20 Minuten
Überflutungen nach einem Sturmtief haben in Libyen ganze Statteile weggespült.
Überflutungen nach einem Sturmtief haben in Libyen ganze Statteile weggespült.
REUTERS

Der Ministerpräsident einer der zwei rivalisierenden Regierungen in Libyen rechnet damit, dass die Überschwemmungen im Osten des Landes tausende Menschen das Leben gekostet haben. In einem Telefoninterview mit dem Fernsehsender "Al-Massar" sagte Ossama Hamad, es werde befürchtet, dass allein in der östlichen Stadt Darna 2.000 Menschen ums Leben gekommen seien. Die Behörden hatten die Stadt zum Katastrophengebiet erklärt. Hamad sagte, dort seien ganze Stadtteile von den Wassermassen mitgerissen worden.

Lokale Medien berichteten von katastrophalen Zuständen – die Stromversorgung und das Kommunikationsnetz seien zusammengebrochen. Sieben weitere Tote wurden von den Notfallbehörden aus der Küstenstadt Sussa im Nordosten gemeldet. Von sieben weiteren Toten war in den Städten Schahatt und Omar al-Mochtar die Rede, wie der Minister sagte. Ein zusätzlicher Todesfall wurde am Sonntag bestätigt. Es handelte sich nach Behördenangaben um einen Mann, der in der Stadt Mardsch in seinem Auto eingeschlossen war, als dieses von Wassermassen erfasst wurde.

Soldaten beim Retten verschwunden

Auch in anderen Städten wurden Todesopfer registriert. Der Gesundheitsminister der Regierung im Osten, Othman Abduldschaleel, sprach am Montag in einem Telefoninterview mit dem saudischen Nachrichtensender "Al-Arabija" von 27 Toten. Mindestens 50 weitere Menschen würden vermisst, sagte er.

Rettungsmaßnahmen gestalteten sich nach Angaben des Notfalldiensts zum Teil schwierig, weil Städte wie Susa größtenteils unter Wasser ständen. Man sei auf die Unterstützung von Hubschraubern angewiesen. Ein Bewohner der Stadt Al-Baida sagte der dpa, die Lage sei "sehr schlimm". Strom und Internetverbindung seien unterbrochen. "Dies ist die größte Überschwemmung, die wir seit Jahren erlebt haben", fügte er hinzu. Der Sprecher der libyschen Streitkräfte, Ahmed Al-Mismari, sagte, sie hätten während der Rettungsaktionen den Kontakt zu fünf Soldaten verloren.

Über das Wochenende hatte Sturm Daniel in verschiedenen Teilen des nordafrikanischen Landes verheerende Überschwemmungen verursacht. Libyen ist nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi zwischen rivalisierenden Regierungen in Bengasi im Osten und Tripolis im Westen geteilt.

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