Wien
Nachtquartier für Frauen nun in künftiger SPÖ-Zentrale
Nach den Messerattacken in Wien öffnet der Fonds Soziales Wien nun ein weiteres Frauen-Nachtquartier im Obdach Favorita, der künftigen SPÖ-Zentrale.
Am Mittwoch eröffnete der Fonds Soziales Wien (FSW) einen weiteren Schutzraum für weibliche Obdachlose. In der neuen Schlafstätte im Obdach Favorita in der Laxenburger Straße 8-10 (Wien-Favoriten) stehen nun weitere 20 Betten für obdachlose Frauen bereit.
Das ehemalige Arbeiterheim soll bis 2026 umgestaltet werden und dann der SPÖ als neue Parteizentrale dienen. Derzeit residiert die SPÖ noch in der Löwelstraße in der City.
Nachtquartier im Obdach Favorita
Das Nachtquartier im Obdach Favorita richte sich darum speziell und ausschließlich an wohnungslose Frauen, die in der Nacht Schutz suchen. "Damit spannen wir den Schutzschirm für obdachlose Menschen weiter auf", so Susanne Winkler, Geschäftsführerin des FSW, am Mittwoch.
Bisher wurden im Tageszentrum Obdach Josi 50 Plätze gleichzeitig, sowie weitere Plätze für 40 Personen durch FSW-Partnerorganisationen in nächtlichen Schutzräumen angeboten. Zusammen also gibt es nun mit den 20 neuen Plätzen speziell für obdachlose Frauen im Obdach Favorita mittlerweile 110 zusätzliche Schlafplätze zum Schutz in der Nacht.
Sicher schlafen, gut frühstücken
Neben einer sicheren Nachtruhe ab 18 bis morgens 8 Uhr haben die Frauen im neuen Nachtquartier Duschmöglichkeiten und können ein warmes Abendessen und Frühstück genießen. Und am Tag können die Frauen im Tageszentrum Obdach Ester sozialarbeiterische Unterstützung in Anspruch nehmen oder sich einfach nur in dem geschützten Raum aufhalten, betont Roland Haller, Geschäftsführer FSW Obdach die Vorzüge der Unterbringung.
Nach den Messerattacken auf Obdachlose wurde inzwischen das aufgestockte Angebot von 110 Plätzen für Obdachlose in der Nacht eingerichtet. Im Regelbetrieb der Wiener Wohnungslosenhilfe bestehen sonst ganzjährig 6.800 Plätze für wohnungs- oder obdachlose Menschen sowie 160 Plätze in Notquartieren für besonders vulnerable Personen, die ganzjährig offen stehen.
Sozialstadtrat Peter Hacker (SP) lobte in diesem Zusammenhang am Mittwoch die Arbeit der Mitarbeiter und den zügigen Aufbau der Schutz-Infrastruktur: Die Mitarbeiter der Wiener Wohnungslosenhilfe und von FSW Obdach "leisten hier Großartiges und setzen sich Tag und Nacht für besonders schutzbedürftige Menschen ein. Mit den breit angelegten Sofortmaßnahmen haben wir als Stadt mit dem FSW binnen kürzester Zeit ein breites Netz der Sicherheit spannen können."