Österreich

"Was ich im Koma alles mitbekam"

Michaela Willig kämpfte sich zweimal zurück ins Leben. Nun unterstützt die Pädagogin Kinder und Mütter als Mental Trainerin.

Sandra Kartik
Teilen
Michaela Willig überlebte eine schwere Krankheit. Jetzt ist sie Mentaltrainerin für Kinder und Mütter.
Michaela Willig überlebte eine schwere Krankheit. Jetzt ist sie Mentaltrainerin für Kinder und Mütter.
E. Schimatzek/mentaltraining-willig.at

Sie hatte zwei Jobs, die sie liebte und war als Alleinerzieherin ihres Sohnes (12) immer im Einsatz, als Michaela Willig schwer erkrankte. Die Wienerin landete nach einer Fehldiagnose mit einer lebensbedrohlichen Darmerkrankung auf der Intensivstation. Die Pädagogin lag wochenlang im Wachkoma. Sie musste mit anhören, wie eine Ärztin bereits die Hoffnung aufgegeben hatte. 

„Ich rate Ihnen, das Begräbnis ihrer Tochter vorzubereiten", sagte die Medizinerin schon zu Willigs Eltern. Doch die 52-Jährige gab nicht auf und überlebte. "Ich habe ständig an meinen Sohn gedacht und wusste, dass er mich braucht", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.

Nach Tumor heilt sie Andere

Nach fast drei Monaten im Krankenhaus schaffte es die Pädagogin am Wiener Sacré Coeur und Profi-Sprecherin "nur durch mentale Stärke und enorme Willenskraft" zurück ins Leben. Sie musste lernen, wieder zu gehen, und wollte so schnell wie möglich wieder in ihren Alltag, der so viel von ihr forderte.

„Damals verstand ich nicht, dass mein Körper mir Warnsignale gegeben hatte. Ich habe das ignoriert." Mit fatalen Folgen: 2020 erkrankte Willig erneut: Sie hatte einen Tumor im Rücken. Nach etwa 20 Operationen gilt sie heute als genesen. "Es vergeht kein Tag ohne Schmerzen. Aber ich bin zäh und bleibe ein fröhlicher Mensch", sagt sie tapfer.

Mental Training als Anker in der Pandemie

Ihre unglaubliche Kraft gibt Willig nun als Mentaltrainerin Kindern und Müttern weiter. "Durch meine 30-jährige Erfahrung als Pädagogin und mein eigenes Schicksal kann ich Kinder mental und emotional extrem stärken, damit sie zum Beispiel lernen, Selbstvertrauen zu gewinnen". Ein großes Thema sei auch Mobbing bei immer jüngeren Kindern, schildert sie den Alltag in ihrer Praxis.

"Es lastet ein enormer Druck auf vielen Kindern." Und auch auf ihren Müttern. "Seit Beginn der Pandemie drohen immer mehr Frauen ins Burnout zu schlittern. Mental Training hilft dagegen", weiß Willig.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf