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Nach vier Morden: Wiener Rotlicht-Gangster festgenommen

Vier Morde gab der Österreicher Josef Peter Nusser in den 80ern in Auftrag. Jetzt schnappte die Polizei den ehemaligen Puff-Zampano in Frankfurt.

Nikolaus Pichler
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Von der Kiezgröße zum Knastbruder: Nusser 1982 bei einer Beerdigung. 
Von der Kiezgröße zum Knastbruder: Nusser 1982 bei einer Beerdigung. 
Brinckmann / Ullstein Bild / picturedesk.com

Er galt in der deutschen Hafenmetropole Hamburg als berüchtigte Größe auf dem Kiez: Der Österreicher Josef Peter Nusser (71) aka "Wiener Peter". Doch jetzt nahm die deutsche Exekutive Nusser am Flughafen Frankfurt fest. Das berichtet die deutsche "Bild" am Mittwoch. 

Doch alles der Reihe nach: Der Österreicher mit dem klingenden Spitznamen machte sich in den 80er-Jahren auf der Hamburger Reeperbahn als Puff-Boss einen Namen. Doch als Kokain die Stadt flutete und die Hamburger Kiez-Kriege ausbrachen, sah sich auch der Austro-Rotlicht-Boss gezwungen, zu handeln. Mit seiner "Chikago Bande" stieg Nusser auch ins Drogen-Geschäft ein und ließ Widersacher im Amüsierviertel der deutschen Metropole brutal aus dem Weg räumen. 

Puff-Boss heuerte Killer an

Doch der "Wiener Peter" brauchte einen willigen Handlanger für die Drecksarbeit– und fand ihn in Werner Pinzner (Spitzname "Mucki"), einem verurteilten Totschläger. Wenn der Kiez-Boss Streit hatte, sich beleidigt oder hintergangen fühlte, schickte er den in Deutschland berüchtigten Mucki Pinzner vorbei. Insgesamt 14 Mal mordete Pinzner - vier Mal nachgewiesener Weise in Nussers Auftrag. 

Als dann erste Rotlicht-Größen mit der Polizei sprachen, klickten im Juli 1986 die Handschellen für Nusser und seinen Handlanger. Doch Pinzner entkam einem Prozess durch eine letzte Wahnsinnstat: Bei einer Vernehmung erschoss er einen Staatsanwalt, seine Frau und sich selbst. Vor Gericht musste sich nur Josef Peter Nusser verantworten.

Werner Pinzner bei seiner Festnahme 1986.
Werner Pinzner bei seiner Festnahme 1986.
PHOENIX/NDR/Polizeipräsidium Hamburg

Rotlicht-Gangster wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt

Wegen mehrerer Auftragsmorde verurteilte das Landgericht Hamburg Josef Peter Nusser im Jahr 1990 zu lebenslanger Haft. Nach zehn Jahren und neun Monaten wurde er nach Österreich abgeschoben. Von dort verschwand er spurlos nach Ibiza. Nun wollte er von Puerto Plata (Dominikanische Republik) über Frankfurt in seine Heimat nach Wien reisen – und wurde laut dem Bericht der  Boulevardzeitung am Sonntag von der deutschen Bundespolizei festgenommen.

Wie "Bild" berichtet, habe Nusser so lange nach seiner kriminellen Karriere in Hamburg nicht mehr damit gerechnet, im Transit abgefangen zu werden. Aufgrund seiner Wiedereinreise nach Deutschland muss der Österreicher nun seine Restfreiheitsstrafe ableisten und muss lebenslänglich hinter Gittern. 

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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