Ex-Stuntfrau

Nach Verlust von Partner und Job: "Ich habe überlebt"

Ex-Stuntfrau Miriam Höller hat schwere Schicksalsschläge überwunden. Wie das geht, verrät sie im Buch "Das Leben ist ungerecht – Und das ist gut so".
Sandra Kartik
31.01.2025, 08:15

Miriam Höller wusste schon als Mädchen: "Ich will Action-Heldin werden", blickt die ehemalige Stuntfrau im "Heute"-Gespräch zurück. Die 37-Jährige scheute keine Gefahr und Herausforderung, sie sprang aus Flugzeugen, trug brennende Flügel, drehte wagemutige Filmszenen und fand einen Partner, der ihre Leidenschaft teilte. Mit dem österreichischen Kunstflug-Piloten und Air-Race-Weltmeister Hannes Arch ging das ehemalige "Germany’s Next Topmodel" sechs Jahre durchs Leben, bis er 2016 mit seinem Helikopter abstürzte und ums Leben kam. Kurz davor hatte sich Höller bei einem Sprung mit Stöckelschuhen aus nur eineinhalb Metern Höhe beide Beine gebrochen und musste ihren Job an den Nagel hängen.

"Ich habe es geschafft, aus der absoluten Zerstörung etwas Gutes zu machen", sagt sie heute stolz. Sieben Jahre hat die gebürtige Deutsche gebraucht, um die Schicksalsschläge zu überwinden. In ihrem Buch "Das Leben ist ungerecht – Und das ist gut so" spricht sie über ihre dunkelsten Stunden, um anderen Mut zu machen. "Ich will zeigen, dass man einen Tiefschlag erleben und danach wieder glücklich werden kann."

"Ende, das ich selbst gewählt habe"

Inzwischen ist Höller auch wieder verliebt und jeder darf es wissen. Ihre Beziehung zu Star-Koch Roland Trettl, die sie kürzlich auf Instagram öffentlich machte, gibt ihr Halt. "Wir müssen raus aus der Opferrolle und akzeptieren, dass das Leben unkontrollierbar ist", musste die ehemalige Stuntfrau auf die harte Tour lernen. "Ich konzentriere mich darauf, wer ich heute bin und was ich gestalten kann." Ihre Zeit mit gefährlichen Action-Einlagen vermisst sie nicht, als Keynote-Speakerin berührt sie heute mehr Menschen.

"Ich war früher immer die unnahbare, toughe Frau. Ich dachte, ich kriege alles alleine hin und bin stark genug. Durch das, was mir passiert ist, bin ich sehr nahbar geworden." Höller geht heute viel bewusster mit sich um, ihre mentale Gesundheit ist inzwischen stärker als die körperliche. "Ich bin froh, dass ich zehn Jahre als Stuntfrau überlebt habe. Mein Unfall war das Ende, das ich mir selbst gewählt habe."

Höller hofft, dass sie mit ihrem sehr persönlichen, tiefgründigen Buch anderen Menschen nach großen Verlusten Kraft geben kann. "Wenn es nur einem Menschen hilft, bin ich glücklich. Ich möchte ein Vorbild sein." Ihre Einstellung, im Jetzt zu leben und jeden Tag zu gestalten, will sie weitergeben. "Das ist ein tägliches Training. Wir suchen oft nach einem Retter, doch dieser sind wir selbst."

{title && {title} } sk, {title && {title} } Akt. 31.01.2025, 08:41, 31.01.2025, 08:15
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