Welt
"Überraschungs-Ei"-Skandal – Groß-Razzia bei Ferrero
Ferrero hat wegen Salmonellen über 3.000 Tonnen Produkte vom Markt nehmen müssen. Jetzt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Der Ferrero-Skandal vor Ostern hat für ziemliche Schlagzeilen gesorgt. Der Süßwarenhersteller musste wegen des Verdachts auf Salmonellen mehr als 3.000 Tonnen seiner Kinder-Produkte, darunter "Überraschungseier", Schoko-Bons und Nutella, vom Markt genommen und dadurch Millioneneinbußen hinnehmen müssen.
Wusste Ferrero schon früher von der Verunreinigung?
Jetzt haben an mehreren Standorte des Welt-Konzerns (12,7 Milliarden Euro Jahresumsatz, rund 40.000 Mitarbeiter) umfangreiche Razzien stattgefunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden u.a. Dokumente und Computerhardware beschlagnahmt. Festgenommen wurde niemand. Laut belgischen und luxemburgischen Ermittlungsbehörden geht es um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung und unterlassenen Hilfeleistung – durch verspätete Warnung der Konsumenten und verspäteten Produktrückruf.
Mehr dazu >> Salmonellenvergiftung – Symptome und was zu tun ist
Scheinbar wurden bereits im Dezember 2021 Salmonellen in einem Filter eines Buttermilch-Tanks in Arlon (Belgien) entdeckt, publik wurde der riesige Rückruf jedoch erst Anfang April.
Weltweit 324 Salmonellen-Fälle bekannt
Insgesamt 324 Salmonellenfälle wurden inzwischen in 16 Ländern dokumentiert – darunter auch in Österreich, "Heute" hat berichtet. Betroffen sind überwiegend Kinder im Alter von unter zehn Jahren. Viele davon mussten ins Krankenhaus.