Eklat im Freibad 

Nach Tritt von Bademeister – Freispruch, aber Job los

Im Stadtbad Steyr wurde ein Bursch vom Zehn-Meter-Turm gestoßen. Der Bademeister wurde freigesprochen, seinen Job hat er aber nicht wieder bekommen.

Oberösterreich Heute
Nach Tritt von Bademeister – Freispruch, aber Job los
Im Steyrer Stadtbad wurde ein junger Badegast unsanft ins Wasser befördert.
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Der Vorfall erregt die Gemüter: Wie Augenzeugen im August auf Facebook mitteilten, stand ein 19-jähriger Bursch ganz oben auf dem 10-Meter-Turm. Offenbar traute er sich nicht, hinunterzuspringen. Zwei Bademeister hätten ihn aufgefordert, den Bereich zu verlassen, hieß es. Als er das nicht tat, soll ihn einer der beiden hinuntergetreten haben. 

"Absolut inakzeptabel"

Wütende Reaktionen auf Facebook waren die Folge: "Der gehört sofort entlassen! Absolut inakzeptabel", lautete etwa ein Post. Ein Clip, der kurze Zeit später im Netz auftauchte, befeuerte die Kritik noch: Darauf ist zu sehen, wie sich der junge Mann mit beiden Händen am Geländer festhält und dann von dem Mitarbeiter per Tritt hinunterbefördert wird. Gerade einmal drei Sekunden dauert die Aufnahme. Freilich: Was sich vor dem Ereignis abgespielt hat, ist unklar. 

Bademeister freigesprochen

Laut "Heute"-Informationen stand der Bademeister bereits Ende des Vorjahres in Steyr vor Gericht. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautete auf Nötigung. Das Gericht sah den Tatbestand jedoch nicht erfüllt. Der Mann wurde freigesprochen. Grund: Der Badegast landete zwar nicht freiwillig im Wasser. Aber: Er sei auch nicht dazu genötigt worden. Heißt konkret: Der junge Mann wurde nicht in die Lage versetzt, sich dafür oder dagegen zu entscheiden.

Demnach lag kein "willensgesteuertes Verhalten" vor. Anders wäre es jedoch gewesen, wenn sich der junge Mann beim Aufprall auf dem Wasser verletzt hätte. Dann hätte es Ermittlungen wegen Körperverletzung geben können. Das sei aber nicht der Fall gewesen, so das Gericht. 

Wie geht es beruflich mit dem Betroffenen weiter? "Der Bademeister ist nicht mehr beim Magistrat Steyr angestellt", sagt eine Sprecherin zu "Heute". Über die berufliche Situation des ehemaligen Angestellten habe sie keine Informationen. Heißt aber im Klartext: Seinen Job als Bademeister im Stadtbad Steyr wird er trotz Freispruch nicht zurückbekommen.

Einvernehmliche Kündigung

Wie ein Magistratssprecher im Sommer gegenüber "Heute" erklärte, wurde das Dienstverhältnis damals aufgelöst. Sprich: Einvernehmliche Kündigung. Zuvor habe es ein Gespräch zwischen den Stadtbetrieben und dem Bademeister gegeben. Nach Angaben der Stadt zeigte sich der Betroffene einsichtig und gestand einen Fehler. 

"Allen Beteiligten, auch dem Bademeister, war von Anfang an klar, dass das Verhalten nicht tragbar ist. Die Zeugenaussagen und auch das Video haben das nur bestätigt", erklärte der Geschäftsführer der Stadtbetriebe, Peter Hochgatterer, im Sommer. Die Stadtbetriebe sind für die Einrichtung verantwortlich. Die einvernehmliche Beendigung des Dienstverhältnisses sei eine logische Folge gewesen.

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    Andreas Tischler / Vienna Press, Denise Auer
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