Niederösterreich
Nach Telefonat mit Lover starb Radler durch Alkolenker
Zehn Minuten bevor ein 48-Jähriger von einem Alkolenker tödlich erfasst wurde, hatte der Radler noch mit seinem Lebensgefährten (57) telefoniert.
Ein 61-jähriger Lkw-Lenker musste am Dienstag in Wr. Neustadt wegen grob fahrlässiger Tötung auf die Anklagebank: Der 61-Jährige soll laut Anklage am 17. November mit 1,54 Promille im Blut einen 48-Jährigen am Rad in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt-Land) erfasst haben.
Zwei Unfälle binnen Monaten
Die tragische Geschichte: Erst wenige Monate vor dem Todesunfall hatte der 48-jährige Radfahrer einen schweren Unfall auf der L158 gehabt. Der Pkw-Lenker beging Fahrerflucht, der 48-jährige Rumäne war seither immer mit Stirnlampe am Kopf unterwegs. Der besorgte Lebensgefährte (57) rief noch zehn Minuten vor dem Unglück den 48-Jährigen an.
Nur Minuten später wurde der Rumäne von einem Lkw erfasst, rund 40 Meter durch die Luft geschleudert und starb noch an der Unfallstelle - mehr dazu hier. Die Polizei stellte die eingeschaltete Stirnlampe sicher. Nur 300 Meter weiter hatte der 48-Jährige im Sommer den Unfall gehabt.
Lebensgefährte gebrochen
Vor Gericht schluchzte der Lebensgefährte im Zeugenstand: "Ich habe ihn angerufen, weil ich Sorgen hatte, da das Rücklicht nicht einwandfrei funktionierte." Der Angeklagte zeigte sich reuig und bekannte sich schuldig. Ein Sachverständiger soll nun das Fahrrad untersuchen, der Prozess wurde vertagt (es gilt die Unschuldsvermutung).
Der tote 48-Jährige wurde in Ungarn, in der Heimatgemeinde seiner Mutter, bestattet.