Österreich

Nach Raub: Opfer erhebt Vorwürfe gegen Polizei

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schreiner

Nachdem ein Paar in dessen Haus in Theresienfeld (Wr. Neustadt) brutal überfallen und von den Tätern verletzt wurde, erhebt eines der Opfer jetzt Vorwürfe gegen die ermittelnde Polizei.

Nachdem ein Paar (40,49) in dessen Haus in Theresienfeld (Wr. Neustadt) brutal überfallen wurde („Heute" berichtete), erhebt eines der Opfer nun massive Vorwürfe gegen die Exekutive.

In einem Schreiben an "Heute" schildert der 49-Jährige die bange Stunde: Demnach seien zwei bewaffnete, ungarisch sprechende Männer ins Haus eingedrungen, während sich der Mann im Keller befand, um einzuheizen, sei die Frau mit dem jüngsten Familienzuwachs, zwei Welpen, im Wohnzimmer gewesen. "Die Eingangstüre war aus dem Grund noch nicht abgesperrt, weil sie wenige Minuten vor dem Eindringen des Räuberduos die beiden Welpen vor die Tür zum Gassi gehen gebracht hat", schreibt das Opfer.

Opfer: "Frau war gefesselt und wurde mit Pistole geschlagen"

Der 49-Jährige bemerkte die Täter, warnte seine Frau, doch laut seinen Angaben sei es zu spät gewesen: "Zu diesem Zeitpunkt war meine Frau bereits im Wohnzimmer gefesselt und niedergeschlagen worden mit einem Schlag der Faustfeuerwaffe des Täters", so der Mann. Wie berichtet, erklärte die Polizei, es handle sich bei dem Fall um keine Home Invasion, weil die Opfer nicht gefesselt worden wären.

Als die Täter mit der Beute verschwunden waren, wählte der 49-Jährige den Notruf. "Der Umstand, dass erst 20 Minuten nach dem Notruf der erste Beamte in Zivil bei uns eingetroffen war, erscheint wohl mehr als fragwürdig, befindet sich die PI Sollenau doch nur wenige Kilometer von uns entfernt", erhebt der Mann nun Vorwürfe gegen die Handhabung der Exekutive. Und weiter: "Der zuständige Beamte verständigte die Rettung sofort – im Angesicht der Verletzungen unbestimmten Grades wäre wohl primär eine Erste Hilfe-Leistung angebracht gewesen, welche nicht erfolgt ist."

"Bodenlose Frechheit"

Auch an der Spurensicherung lässt der 49-Jährige kein gutes Haar: "Die bereits verständigte Spurensicherung traf dann ein – machte primär einmal eine gemeinsame Tatortbegehung in Zivilkleidung und Straßenschuhen ohne Handschuhe, um sich dann gemächlich nach einer dreiviertel Stunde gemeinsam in unserem Vorzimmer umzuziehen – sprich weißer Overall, Mundmaske, Handschuhe und Kopfhauberl. Dann machten sie sich auf, um DNA-Spuren zu sichern – wohlweislich nachdem sie vorher ausgiebig ihre eigenen DNA-Spuren im ganzen Haus verteilt hatten", ärgert er sich.

Bei der Einvernahme sei man weiters nicht nur zum Raubüberfall, sondern auch zu einer vermeintlichen Cannabiszucht im Haus befragt worden. "Eine bodenlose Frechheit war das", so das Opfer.

Der 49-Jährige und seine 40-jährige Frau wollen sich nun einen Anwalt nehmen.

Laut Polizei wird die Beschwerde des Mannes, die auch an die Exekutive erging, bearbeitet.



(nit)