Beim AMS gemeldet

Nach Palmers-Pleite – ungewisse Zukunft für 500 Frauen

Der Wäsche-Hersteller ist in die Pleite gerutscht. 515 Mitarbeiter sind davon betroffen – davon 493 Frauen. Sind diese bald arbeitslos?
Österreich Heute
14.02.2025, 21:08
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Anfang Februar schrillten bei den insgesamt 515 Palmers-Angestellten bereits die Alarmglocken: Denn der Wäsche-Erzeuger mit österreichweit 113 Filialen meldete beim AMS vorsorglich Kündigungen im Frühwarnsystem an. "Aktuell ist nicht abschätzbar, ob und in welchem Umfang es zur Umsetzung dieser Maßnahme kommt", hieß es damals vom Unternehmen.

Seit 13. Februar ist klar: Palmers ist in die Pleite gerutscht. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete, sind vom Insolvenzverfahren derzeit rund 490 Gläubiger mit Gesamtforderungen von rund 69,19 Millionen Euro betroffen.

Millionen-Kredit wird heuer fällig

Im Geschäftsjahr 2023/2024 hatte sich der Verlust zum Vorjahr mehr als verdreifacht, zeitgleich sank auch der Umsatz. Ende Juni 2025 wird darüber hinaus ein millionenschwerer Covid-Kredit fällig. Begründet wird die Insolvenz mit starkem Mitbewerb, einem gesättigten Markt, dem Zinsanstieg sowie der Inflation und einem damit einhergehendem Kaufkraftverlust.

Bestürzt über die Pleite sind aber auch die 515 Dienstnehmer – davon 493 Frauen. Löhne und Gehälter sind bereits seit heurigem Jänner offen – und damit auch die Zukunft der überwiegend weiblichen Arbeitskräfte.

Angestellte fürchten um ihren Job

Viele würden bereits um ihren Job fürchten, meinte Michael Pieber, der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA in Niederösterreich zu "Heute". Wenn es hart auf hart kommt, stehen viele dieser Frauen bald auf der Straße und müssen sich an das AMS wenden.

Das Traditionsunternehmen wurde ursprünglich 1915 von Ludwig Palmers als Geschäft für Schürzen und Stoffreste gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Spezialisierung auf Strümpfe und entwickelte sich zu einem führenden Anbieter von Unterwäsche und Dessous in Österreich. In den 1930er-Jahren folgte Walter Palmers seinem Vater nach und erkannte das Potenzial des Franchisekonzepts, das eine erfolgreiche Expansion ermöglichte.

Sanierungsplan wird geprüft

Geht es nach den Vorständen und dem Aufsichtsrat soll Palmers fortgeführt werden. Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren wurde vorgeschlagen. Dieses Angebot wird nun vom AKV eingehend geprüft. "Der Alpenländische Kreditorenverband wird auch der Frage nachgehen, ob bzw. in welcher Form dieser Zahlungsvorschlag, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann", heißt es.

{title && {title} } red, {title && {title} } 14.02.2025, 21:08