Kabinenteil riss plötzlich ab
Nach Notlandung – verlorenes Flugzeugteil entdeckt
Mitten im Flug riss am Freitag plötzlich ein Kabinenteil einer Boeing 737-9 Max ab. Nun hat ein Lehrer in Portland das verlorene Teil gefunden.
Das Drama an Bord einer Alaska-Airlines-Maschine kurz nach dem Start ist gerade noch gut ausgegangen. Wie US-amerikanische Behörden nun am späten Sonntagabend mitteilten, haben Ermittler das von einer Alaska-Airlines-Maschine abgesprengte Kabinenteil gefunden. Es wurde demnach von einem Lehrer im US-Bundesstaat Portland entdeckt, wie "ABC 7" berichtet.
Flugzeugteil in Hinterhof gefunden
Beamte der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) gaben bekannt, dass der Lehrer, der als "Bob" bezeichnet wird, das Flugzeugteil in seinem Hinterhof gefunden hat. Die Ermittler hatten zuvor erklärt, der Fund könnte ihnen helfen, die Hintergründe des Zwischenfalls herauszufinden. Ein plötzlich entstandenes, klaffendes Loch in der Mitte des Fluges, das von Oregon nach Südkalifornien unterwegs war, hatte die neue Boeing 737-9 Max zur Notlandung gezwungen.
"Wir sind wirklich froh, dass Bob das Kabinenteil gefunden hat", sagte die Vorsitzende des NTSB, Jennifer Homendy im Rahmen einer Medienkonferenz. "Er hat ein Foto gemacht – ich kann darauf nur die Außenseite des weißen Teils sehen", so die Beamtin. Geplant sei nun, das Kabinenfragment abzuholen und zu analysieren – womöglich lässt es Rückschlüsse auf die Ursachen der des Zwischenfalls zu.
Nicht das erste Drama mit Flugzeugtyp
Der Kabinenteil löste sich, als sich das Flugzeug in einer Höhe von etwa 5000 Metern befand. Laut den Behörden war es ein Glücksfall, dass sich der Zwischenfall noch ereignete, während die Passagiere angeschnallt sein mussten. Nach der Beinahe-Katastrophe hat die US-Luftfahrtbehörde Konsequenzen gezogen und ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max angeordnet.
Es ist dabei nicht das erste Drama mit dem betreffenden Flugzeugtyp. Erst kürzlich sollten die Fluggesellschaften ihre Flugzeuge dieses Typs auf Anweisung des Herstellers überprüfen, wie die US-Luftfahrtaufsicht FAA mitteilte. Grund soll eine möglicherweise lockere Schraube im Rudersteuersystem am Flugzeugheck gewesen sein.
Homendy gab außerdem an, die Piloten hätten in den Tagen vor dem Vorfall vom Freitag bei drei Flügen Warnleuchten für den Druckausgleich gemeldet, wie die BBC schreibt. Es sei noch nicht klar, ob eine Zusammenhang bestehe. Homendy beschrieb den Vorfall als "sehr chaotisch".
"Habe gedacht, ich würde sterben"
Neben dem zentralen Fund des Lehrers aus Portland sind weitere Gegenstände aus dem Alaska-Airlines-Flug gefunden worden. Mindestens zwei Handys, die aus dem Flugzeug gesogen wurden, konnten am Boden geborgen werden. "ABC 7" zufolge sind einige Funktionen dieser Handys offenbar noch intakt.
Eine Passagierin berichtete der "New York Times", sie sei bei dem Flug durch ein lautes Geräusch geweckt worden. "Ich habe meine Augen geöffnet und als erstes die Sauerstoffmaske direkt vor mir gesehen." Sie fügte hinzu: "Und dann habe ich nach links geschaut und die Flugzeug-Wand an der Seite war weg." Sie habe gedacht, sie würde sterben. Nach der Notlandung der Boeing hat die US-Flugaufsichtsbehörde FAA für rund 170 Maschinen des Typs 737-9 Max sofortige Überprüfungen angeordnet.