ÖFB-Beben
Nach Mitterdorfer: Zweiter Fußball-Boss tritt ab
Klaus Mitterdorfer ist am Donnerstagabend als ÖFB-Präsident abgetreten. Doch das ist nicht der einzige Rücktritt.
Mitterdorfer trat nach nicht einmal eineinhalb Jahren an der Spitze des Verbandes am Donnerstagabend zurück. Zuvor hatte der Kärntner im ÖFB-Präsidium die Rückendeckung für die vom 59-Jährigen initiierte Strukturreform verloren. In einer außerordentlichen Präsidiumssitzung am Freitagnachmittag wollte Mitterdorfer die ehemalige Postbus-Chefin Silvia Kaupa-Götzl zum ÖFB-CEO wählen lassen, allerdings gab es dafür keine Mehrheit. Mitterdorfer trat deshalb ab – ein Sieg im Machtkampf mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der sich vor dem Hintergrund der geplanten Trennung von Wirtschafts-Geschäftsführer Bernhard Neuhold klar gegen Mitterdorfer positioniert hatte. "Ich habe kein Verhältnis zu ihm", so der Deutsche jüngst.
Doch das Mitterdorfer-Aus ist nicht der einzige überraschende Rücktritt im Fußballverband am Donnerstagabend. Denn auch Georg Pangl, der Landesverbandspräsident des Burgenlandes und ÖFB-Präsidiumsmitglied, hat am Donnerstagabend überraschend sein Amt niedergelegt.
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"Persönliche Gründe"
"Persönliche Gründe" hätten den 59-Jährigen demnach zum Rücktritt bewogen, beinahe zeitgleich mit dem Mitterdorfer-Aus. Pangl wurde erst im März 2024 zum burgenländischen Verbandspräsidenten gewählt, hätte den Verband eigentlich fünf Jahre lang führen sollen. Dem ehemaligen Bundesliga-Vorstand waren auch stets Ambitionen, ÖFB-Boss zu werden, nachgesagt worden.
Im "Kurier" ist hingegen davon die Rede, dass Pangl über eine "Compliance-Thematik" gestolpert sei. Interimistisch übernimmt jedenfalls Vizepräsident Konrad Renner.
Besonders brisant: Pangl soll einer der Landesverbandspräsidenten gewesen sein, die in der außerordentlichen ÖFB-Präsidiumssitzung am Freitag gegen die Bestellung Kaupa-Götzls gestimmt hätte. Genauso wie die Verbandsbosse aus Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Und die drei stimmberechtigten Vertreter der Bundesliga.
Auf den Punkt gebracht
- Klaus Mitterdorfer ist nach weniger als eineinhalb Jahren als ÖFB-Präsident zurückgetreten, nachdem er die Unterstützung für seine Strukturreform verloren hatte.
- Zeitgleich legte auch Georg Pangl, Landesverbandspräsident des Burgenlandes, überraschend sein Amt nieder, angeblich aus persönlichen Gründen, wobei im "Kurier" von einer "Compliance-Thematik" die Rede ist.