Vor Sitzung
ÖFB-Beben! Präsident Mitterdorfer tritt zurück
Nun also doch. ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer hat vor der außerordentlichen Präsidiumssitzung am Freitag seinen Rücktritt erklärt.
Mitterdorfer wollte in der Präsidiumssitzung am Freitagnachmittag in einem Wiener Hotel eigentlich die ehemalige Postbus-Chefin Silvia Kaupa-Götzl für den neuen CEO-Posten im Fußballverband vorschlagen. Allerdings fand der Kärntner dafür keine Mehrheit.
Nur fünf der 13 Stimmen im ÖFB-Präsidium soll Mitterdorfer für die Bestellung Kaupa-Götzls auf seiner Seite haben – inklusive seiner eigenen Stimme. Die Bundesliga habe sich aber geschlossen gegen die Besetzung ausgesprochen. Und zwar deshalb, weil der CEO-Posten ohne Ausschreibung vergeben werden hätte sollen. Die Liga hat im ÖFB-Präsidium drei Stimmen und war damit das Zünglein an der Waage. Zudem sollen die Verbandspräsiden aus Tirol, Salzburg, Oberösterreich und dem Burgenland gegen die Bestellung der 50-Jährigen gewesen sein.
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Mitterdorfer zog daraus die Konsequenzen und trat am Donnerstagabend ab. Nun muss eine interimistische Lösung an der Verbandsspitze gefunden werden, hier gilt der Tiroler Verbandspräsident Josef Geisler als Kandidat. Im Mai 2025 ist ohnehin die Neuwahl des Präsidenten angekündigt.
Rangnick gewinnt den Machtkampf
Ursprünglich sah ein Präsidiumsbeschluss aus dem Oktober die Strukturreform im Verband vor. Die bisherige Führung sollte durch einen CEO, einen Wirtschafts- und einen Sport-Geschäftsführer (Peter Schöttel) ersetzt werden. Die verbandsinternen Widersacher Thomas Hollerer (Generalsekretär) und Bernhard Neuhold (Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe) sollten gehen.
Dies passte Österreichs Teamchef Ralf Rangnick und der Mannschaft aber gar nicht. Der Spielerrat und der deutsche Coach sprachen sich für den Neuhold-Verbleib aus. Dieser organisierte schließlich die Lehrgänge und war auch für die Prämienverhandlungen zuständig. Im ÖFB-Machtkampf hat sich Rangnick nun durchgesetzt. Denn mit Mitterdorfers Abgang scheint nun auch die Strukturreform geplatzt zu sein.