Mitterdorfer-Aus

Präsident tritt ab – wie es beim ÖFB nun weitergeht

Klaus Mitterdorfer ist als ÖFB-Präsident Geschichte. Der Kärntner nahm am Donnerstagabend, nur einen Tag vor einer Präsidiumssitzung, den Hut.

Sport Heute
Präsident tritt ab – wie es beim ÖFB nun weitergeht
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer ist zurückgetreten.
Gepa

Mitterdorfer hatte für Freitagnachmittag eine außerordentliche Präsidiumssitzung in einem Wiener Hotel angesetzt. Mit dem Ziel, Silvia Kaupa-Götzl, ehemalige Postbus-Chefin, als CEO des Fußballverbandes zu bestellen. Dafür hatte der Kärntner aber keine Mehrheit, nur fünf Stimmen – inklusive seiner eigenen – waren der 50-Jährigen sicher, während die Bundesliga, die drei Stimmen im ÖFB-Präsidium hat, wohl geschlossen dagegen votiert hätte. Nicht, weil die Liga-Vertreter an Kaupa-Götzl zweifelten, sondern weil sich die Liga für eine öffentliche Ausschreibung der Stelle aussprach.

Der ÖFB-Präsident, der die treibende Kraft der Strukturreform war, zog daraus die Konsequenzen und trat ab, sprach in seiner Abschiedserklärung von "Diffamierungen und Anschuldigungen", die es "vor und hinter den Kulissen" gegeben habe. Mitterdorfer war seit 8. Juli 2023 im Amt, ist nun Geschichte. Und soll laut "Kurier" quasi als letzte Amtshandlung die beiden Streithähne Bernhard Neuhold, Chef der ÖFB-Wirtschaftsbetrieben, und Thomas Hollerer, den Generalsekretär, gekündigt haben. Zuvor habe es keine Einigung über eine Vertragsauflösung gegeben. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und die Spieler sprachen sich zuvor klar für Vertrauensmann Neuhold aus. Und gewannen den Machtkampf.

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    Interims-Präsident gesucht

    Derweil sucht der Verband nun eine Übergangslösung. Ein Interimspräsident muss gefunden werden, bis im Mai 2025 ein neuer ÖFB-Boss gewählt wird – hier hätte sich Mitterdorfer der Wiederwahl stellen müssen. Am 29. November ist ohnehin eine reguläre Präsidiumssitzung angesetzt. Und da wird über den Interimspräsidenten abgestimmt.

    Den Verbandsstatuten nach kommen dafür nur drei Kandidaten infrage: nämlich die drei aktuellen Vizepräsidenten Gerhard Götschhofer (Oberösterreich), Johann Gartner (Niederösterreich) und Josef Geisler (Tirol). Letzterer soll in der Favoritenrolle sein. Gartner war nach dem Rücktritt von Ex-ÖFB-Präsident Gerhard Milletich bereits einmal ÖFB-Übergangspräsident. Zuletzt warf ÖFB-Teamkapitän David Alaba Niederösterreichs Verbandsboss aber vor, die "Unwahrheit" gesagt zu haben.

    Kommt Schmid?

    Offen bleibt die Frage, wer im Mai 2025 zum nächsten regulären ÖFB-Präsidenten gewählt wird. Eine interne Lösung ist zwar weiterhin denkbar, allerdings werden Rufe nach einer von außen kommenden Person immer größer. Hier bringt die "APA" nun den Unternehmer und Millionär Roland Schmid ins Spiel, der Ambitionen haben soll, ÖFB-Präsident zu werden, nachdem er 2019 in der Wahl zum Rapid-Präsidenten und 2021 bereits in der Wahl zum ÖFB-Boss unterlegen war.

    Schmids Verhältnis zu Teamchef Rangnick soll ausgezeichnet sein – kein Wunder, wirbt der Deutsche doch für ein Unternehmen des Millionärs....

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    Auf den Punkt gebracht

    • Klaus Mitterdorfer ist als ÖFB-Präsident zurückgetreten, nachdem er keine Mehrheit für die Ernennung von Silvia Kaupa-Götzl als CEO des Fußballverbandes gewinnen konnte.
    • Nun sucht der Verband eine Übergangslösung bis zur Wahl eines neuen Präsidenten im Mai 2025, wobei die drei aktuellen Vizepräsidenten als mögliche Interimspräsidenten infrage kommen.
    red
    Akt.