Österreich

Nach Missbrauchs-Vorwürfen: Schell-Schule nun umbenannt

Nach der Buch-Beichte seiner Nichte und der Anschuldigung seiner Tochter distanziert sich nun eine Kärntner Schule von Schauspieler Maximilian Schell.

Sandra Kartik
Eine Schule und ein Kindergarten in Wolfsberg (Ktn.) distanzieren sich nun von ihrem Namensgeber Maximilian Schell.
Eine Schule und ein Kindergarten in Wolfsberg (Ktn.) distanzieren sich nun von ihrem Namensgeber Maximilian Schell.
Picturedesk, MS Wolfsberg

Marie Theres Relin ließ letzte Woche eine Bombe platzen: In ihrem neuen Buch "Szenen keiner Ehe" schildert die 57-Jährige die Vergewaltigung durch ihren Onkel Maximilian Schell als sie 14 Jahre alt war. Nur wenige Tage später meldete sich die Tochter des 2014 verstorbenen Oscar-Gewinners ebenfalls zu Wort: Auch Nastassja Schell (34) enthüllte in der "Bild Zeitung", dass sie von ihrem Vater missbraucht worden sei. Die heute 34-Jährige sei als Kind von ihm angeleitet worden, wie sie ihren Vater im Intimbereich berühren soll.

Name "Schell" muss weg

Der Schauspieler kann zu den Vorwürfen nicht mehr Stellung nehmen. Dennoch wiegen die Anschuldigen gegen ihn schwer. Das findet man auch bei der "Bildungswelt Maximilian Schell" in Wolfsberg (Ktn.). Der Hollywood-Schauspieler hatte vor zehn Jahren noch die Patenschaft für die Einrichtung übernommen, die Kindergarten, Volks- und Mittelschule unter einem Dach vereint. Der damals noch von allen verehrte Star war zwar nie persönlich vor Ort, doch man war stolz, ihn als Schirmherr für die Bildungsstätten gewonnen zu haben.

Die Missbrauchs-Vorwürfe gegen Schell haben nun zahlreiche Eltern der Kindergarten-Kinder und Schüler auf den Plan gerufen. Sie fordern eine rasche Umbenennung ihrer Häuser. "Ich halte es für erforderlich, den Namen der Schule zu ändern", sagt auch Bildungs-Direktorin Isabella Penz in der "Kleinen Zeitung". "Der Name einer Schule darf nicht in Verbindung zu einer Person stehen, die einer schwerwiegenden Straftat gegenüber Kindern beschuldigt wird." Das Etikett "Schell" loszuwerden, sei deshalb so wichtig, weil es "unsere Werte und unser Engagement für den Kinderschutz unterstreicht."

"Null Toleranz"

Die Causa liegt inzwischen bei Hannes Primus, dem Bürgermeister von Wolfsberg. Gemeinsam mit Bildungsreferent Daniel Fellner wird nun die weitere Vorgehensweise in Sachen Namensänderung vorangetrieben. "Niemand will einen Menschen vorverurteilen, aber der Beiname Maximilian Schell wird meiner Meinung nach nur schwer zu halten sein, wenn Dinge in einem solchen Bereich mit Kindern vorgefallen sind. Da gibt es null Toleranz", so der Bürgermeister gegenüber der "Kleinen Zeitung." Ein Beschluss im Gemeinderat reiche, um die Schule und den Kindergarten umzubenennen.

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