Deutschland
Nach Messerattacke – brisantes TikTok-Video aufgetaucht
Im Anschluss an die Attacke vom Freitag feierte ein Islamist die Tat auf TikTok. Politiker kündigen hartes Vorgehen an.
Im Anschluss an die Messer-Attacke in Mannheim ist auf TikTok ein Video aufgetaucht, in dem ein Islamist den Angriff laut "Berliner Morgenpost" unter anderem mit folgenden Worten feierte: "Leute, endlich gute Nachricht: Dieser Stürzenberger wurde abgestochen. Inshallah bekommt der Junge, der ihn abgestochen hat, die höchste Stufe im Paradies. Ich schwöre bei Allah, ich schicke dir Geld, mein Freund. Ich schicke dir Geld."
Als Reaktion auf das gewaltverherrlichende Video, in dem zum Mord an "allen Ex-Muslimen und jedem Islam-Kritiker" aufgerufen wird, hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ein hartes Vorgehen der Sicherheitsbehörden angekündigt: "Bei uns werden Verbrechen – ganz besonders Mordstraftaten – mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft und nicht gefeiert."
Aussagen seien "abscheulich"
Derartige Aussagen nach einer solchen Tat seien "abscheulich, niederträchtig und ekelerregend", betonte Strobl. Das Landeskriminalamt habe "bei den aktuell laufenden Ermittlungen bereits IT-Ermittler zentral zusammengezogen", fügte Strobl hinzu.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte das nach dem Angriff veröffentlichte TikTok-Video scharf. "Den mörderischen Messerangriff zu verherrlichen, ist widerwärtig und menschenverachtend", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". Wer so etwas tue, müsse "mit aller Härte des Strafrechts verfolgt werden", betonte die Ministerin. "Unsere Sicherheitsbehörden gehen dem konsequent nach."
Ein Mann hatte am Freitag auf dem Marktplatz in Mannheim bei einer Kundgebung fünf Mitglieder der islamkritischen Bürgerbewegung PAX Europa und einen Polizisten verletzt. Die Schatzmeisterin von PAX Europa, Stefanie Kizina, sagte der "Bild"-Zeitung, die Attacke sei gezielt gegen Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger gerichtet gewesen. Der 59-Jährige sei mit einem Messer im Gesicht verletzt worden. Stürzenberger und sein Umfeld innerhalb der PAX-Europa-Bewegung werden von den Behörden etwa in Bayern dem Bereich der verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit zugeordnet.
Polizist weiterhin in akuter Lebensgefahr
Bei dem Angreifer handelt es sich nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei um einen in Afghanistan geborenen 25-Jährigen, der seit 2014 in Deutschland lebt. Das Motiv war demnach weiter unklar. Der Mann sei polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten. Das Amtsgericht Karlsruhe erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Der bei dem Angriff verletzte Polizist befand sich laut Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag weiterhin in akuter Lebensgefahr.