Wirtschaft
Nach Merkur-Aus kommt jetzt Umbau bei Billa
Seit Ostern ist "Merkur" Geschichte. Jetzt plant der Rewe-Konzern einen weiteren Umbau bei der Supermarktkette "Billa".
Die Hochzeit zwischen Billa und Merkur ist besiegelt, die 144 früher türkisen Märkte haben seit Anfang April mit gelben Applikationen und unter neuem Namen – Billa Plus – geöffnet. Mit der Verschmelzung der beiden bekannten Marken ist aber noch lange nicht Schluss mit dem Umbau in der Einzelhandelswelt des Rewe-Konzerns.
"Lieber früher als später"
Künftig könnten einzelne Billa-Filialen – ähnlich wie bei Adeg – von selbstständigen Kaufleuten geführt werden. "Das ist nichts in weiter Ferne, lieber früher als später", erklärte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti am Dienstag gegenüber der APA. ADEG solle jedenfalls noch weiterhin Bestand haben.
Das Kaufmannsmodell hat für Rewe besondere historische Bedeutung. Der Konzern startete 1927 als "Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften", der selbstständigen Kaufleuten durch den gemeinsamen Einkauf bessere Konditionen verschaffte und legte in den folgenden Jahren ein rasantes Wachstum hin. "Man kann sich da einiges Gutes absehen", kommentiert Haraszti dieses Positivbeispiel.
Filialsystem bleibt erhalten
In Österreich will Rewe jedenfalls ein Kaufmannsmodell bei Billa vorher auch mit den Adeg-Kaufleuten absprechen. "Wir schauen gerade, wie und wann das möglich ist. Wenn wir es ausrollen, dann hat es Hand und Fuß", so der "totale Kaufmannsmodell-Fan" weiter. "Bestehende Billa-Filialen und neue Standorte könnten von selbstständigen Kaufleuten geführt werden. Natürlich bleibt immer das Filialsystem erhalten".
100 neue Billa-Filialen
Rewe hat sich in den nächsten Jahren viel vorgenommen. Bis 2024 sollen rund 100 neue Billa-Filialen aus dem Boden gestampft werden. Vor allem in Salzburg, Tirol und Oberösterreich will man expandieren. Aber auch in Wien werden aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wohl neue Märkte kommen. Haraszti ist guter Dinge: "Wir sehen für uns schon noch Platz".