Politik

Nach Kickl-Sager: Kurz in Paris gegen Medien-Echo

Heute Redaktion
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(v.l.) Der französische Präsident Emmanuel Macron, BP Alexander van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz im Rahmen einer Sitzung der UNO-Generalversammlung in New York im September 2017.
(v.l.) Der französische Präsident Emmanuel Macron, BP Alexander van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz im Rahmen einer Sitzung der UNO-Generalversammlung in New York im September 2017.
Bild: picturedesk.com

Der Antrittsbesuch von Bundeskanzler Kurz bei Präsident Macron steht nicht nur durch Kickls "Konzentriert"-Sager unter schwierigen Vorzeichen.

Wenn der Bundeskanzler eines kleinen Landes, wie Österreich, den Präsidenten des zweitgrößten Landes der EU besucht, interessiert das in Frankreich vielleicht Wenige.

Nicht so beim Besuch von Sebastian Kurz, der am heutigen Freitag am Programm steht. Seine Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ wurde auch in Paris skeptisch beobachtet. Auch Kickls "Konzentriert"-Sager wird Thema sein.

Frankreich FPÖ-kritisch

Bei der Erstauflage von Schwarz-Blau im Jahr 2000 war Frankreich eines der EU-Länder, das sich am heftigsten für Sanktionen gegen Österreich ausgesprochen hat. So weit ist man diesmal nicht, aber die Neuauflage der ÖVP-FPÖ-Zusammenarbeit wird mit Sorge beobachtet.

Die Franzosen fürchten eine Banalisierung der extremen Rechten und auch dass gerade Schlüsselpositionen wie Außen-, Innen- und Verteidigungsministerium allesamt an die Freiheitlichen gegangen sind, ist für viele unverständlich.

Offizielle Position

Die offizielle Position Frankreichs ist dennoch weit weg von einer Entrüstungswelle, die Wahl der Österreicher ist zu respektieren, so der Tenor. Eine erhöhte Wachsamkeit lässt man sich aber nicht nehmen.

Kickl-Sager wird Thema

Da hilft auch die Wortwahl von Innenminister Herbert Kickl nicht, der auch in internationalen Medien hohe Wellen geschlagen hat. Er hatte am Donnerstag davon gesprochen, Flüchtlinge in Zentren "konzentrieren" zu wollen. Lesen Sie hier das gesamte Zitat im Wortlaut.

Der umstrittene Sager wird wohl auch bei der Pressekonferenz, die Emmanuel Macron und Sebastian Kurz nach ihrem Treffen gemeinsam geben wollen, Thema sein.

So verbringt Kurz seine Zeit in Paris

Kurz beginnt seinen Besuch in der französischen Hauptstadt mit einem Frühstück in der österreichischen Botschaft. Kurz nach Mittag trifft er im Elysée-Palast bei Emmanuel Macron ein. Ab 14 Uhr ist ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Kurz und dem französischen Präsidenten geplant.

Am Nachmittag, um 15 Uhr, werden die beiden gemeinsam vor die Presse treten. Dann fliegt Kurz wieder zurück nach Wien. (red)