"Bilanz erschreckend"

Nach Kebab-Razzia – das passiert jetzt mit Betreibern

Das wird manchen aufstoßen: Die Finanzpolizei kontrollierte landesweit Kebab-Lokale, entdeckte unzählige Verstöße. Das droht jetzt den Betreibern.

Johannes Rausch
Nach Kebab-Razzia – das passiert jetzt mit Betreibern
Eine Razzia in Kebab-Lokalen sorgt für Schlagzeilen. In drei Fällen musste die Lebensmittelaufsicht verständigt werden. (Symbolbild)
iStock

Das drastische Ergebnis: Die überwiegende Mehrheit der 221 überprüften Betriebe arbeitete nicht gesetzeskonform. In Summe wurden 272 Verstöße aufgedeckt. Den Betroffenen drohen jetzt Nachzahlungen, hohe Geldstrafen und weitere Ermittlungen.

Bei drei Kebab-Anbietern herrschten sogar derart schlechte Hygienebedingungen, dass die Lebensmittelaufsicht verständigt wurde. "Die Bilanz dieser Schwerpunktaktion ist leider erschreckend", betont Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

Jetzt macht die Politik Aktion scharf. "Für die Zukunft ist geplant, verstärkt in Kooperation mit der Finanzpolizei Kontrollen durchzuführen", erklärt der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) gegenüber "Heute".

Ziel: ein "umfassendes Bild von möglichen Verstößen". Die Lebensmittelaufsicht der Stadt untersuche schwerpunktmäßig die hygienischen Zustände in Betrieben. Verdachtsfällen werde "natürlich sofort nachgegangen", so Raml.

"Nahrungsmittelsicherheit gewährleisten"

"Jeder Hygieneverstoß ist einer zu viel", betont Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Die Lebensmittelorgane der Landesregierung sind tagtäglich im Einsatz, um Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten."

Die Unternehmen würden bei Kontrollen "eingehend beraten". Werden Verstöße festgestellt, gebe es Verwaltungsstrafen bis hin zu behördlichen Schließungen. "Wir wissen aber, dass sich unsere konsequenten Kontrollen und Nachkontrollen auswirken und klare Verbesserungen bringen", so Kaineder.

Mehrere Anzeigen
Seit Jahresbeginn wurden 106 Kebab-Betriebe unter die Lupe genommen, 15 davon nach Verbraucherbeschwerden. Neunmal musste sogar eine Anzeige an die Bezirksverwaltungsbehörde erstattet werden. Außerdem wurden je zwei Organmandate und zwei Ermahnungen ausgesprochen.
Quelle: Büro Kaineder

Wie steht es um die Hygiene in Oberösterrich? Aus dem Büro Kaineder heißt es: "Das Finanzministerium sagte uns, dass bei zwei Betrieben ein möglicher Hygienemangel an die Lebensmittelaufsicht zur weiteren Kontrolle gemeldet wurde." Bedeutet: Die Behörde wird die Lokale in den kommenden Tagen unter die Lupe nehmen.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Finanzpolizei hat bei einer landesweiten Razzia in Kebab-Lokalen zahlreiche Verstöße entdeckt, insgesamt wurden 272 Verstöße aufgedeckt
    • Den Betreibern drohen nun Nachzahlungen, hohe Geldstrafen und weitere Ermittlungen
    • Die Politik plant verstärkte Kontrollen in Zusammenarbeit mit der Finanzpolizei, um mögliche Verstöße zu bekämpfen und den Schutz der Konsumenten zu gewährleisten
    JR
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