Österreich

Nach Haderer-Absage nun Chaos-Tage bei Blau Weiß

Heute Redaktion
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Fans von Blau Weiß Linz beim letzten Match gegen Liefering. Die Mitglieder fordern eine Mitgliederversammlung und Klarheit.
Fans von Blau Weiß Linz beim letzten Match gegen Liefering. Die Mitglieder fordern eine Mitgliederversammlung und Klarheit.
Bild: GEPA-pictures.com

Blau Weiß ist weiter ohne Präsident, es gibt wilde Gerüchte um völliges Chaos beim Verein. Begonnen hat alles vor einem Monat mit der Absage von Karikaturist Gerhard Haderer als Präsident.

Es war eine kleine Meldung im "Kurier", die vor rund einem Monat ein wenig unterging. Damals berichtete die Zeitung, dass der berühmte Karikaturist Gerhard Haderer (Schule des Ungehorsams) dem Fußballklub Blau Weiß Linz eine Absage erteilt hat.

Haderer hätte bei Blau Weiß eine federführende Rolle bekommen sollen: Als Präsident. Er tat es aber nicht. "Ich traue mir das ganz einfach nicht zu", wurde Haderer im Kurier zitiert.

Damit hat der Zweitligist nun schon seit fast genau einem Jahr (!) keinen Präsidenten mehr. Am 3. Dezember hatte Walter Niedermayr überraschend sein Amt zurückgelegt – aus gesundheitlichen Gründen.

Die lange Führungslosigkeit hat den Verein gezeichnet: Es herrscht offenbar in Vielerlei Hinsicht ein für die Fans schon beängstigendes Chaos. Das lässt sich Anhand einiger Punkte leicht skizzieren:

Probleme bei Finanzdaten

- der Verein hat es nicht geschafft, der Bundesliga die Finanzdaten des vergangenen Jahres zu übermitteln. Grund: "Wechsel des Steuerberaters".

Hohe Ausgaben

- der Verein dürfte in argen finanziellen Turbulenzen stecken. Laut Recherchen von "heute.at" geht es vor allem um die Ausgabenseite. Schon in der Saison 2018/19 hatte man sehr bald den Großteil des Budgets ausgegeben, man musste offenbar nachbessern. Auch heuer schaut es nicht viel besser aus.

Gerüchte um Spielerautos

- das Gerücht, dass sogar Spielerautos aus finanziellen Gründen zurückgegeben werden mussten, ist aber falsch. Die sechs Pkw mussten im Oktober zurückgegeben werden, weil der Vertrag mit dem Auto-Sponsor ausgelaufen ist.

Kein Geldgeber

- der Verein braucht aber dringend Geld. So viel dürfte klar sein. Seit Monaten sucht der Klub laut Insidern nach einem Geldgeber, der für finanzielle Sicherheit sorgt.

Steigt Grad ein?

- Seit Tagen kursieren Gerüchte, wonach Franz Grad (80) bei den Linzern einsteigen soll. "heute.at" fragte beim Transportunternehmer nach. Seine Antwort: "Um Gottes Willen. Ich werde weder bei einer Sitzung dabei sein und den Klub schon gar nicht finanziell unterstützen. Die beiden Linzer Klubs haben mich in den 90er Jahren schon genug Geld gekostet." Dass Ex-Oedt-Sportchef Stefan Reiter als Geschäftsführer bei BW Linz installiert wurde, ist für den 80-Jährigen Hilfe genug. "Wieder bei einem Zweitligisten zu arbeiten, ist auch für Reiter eine Chance", so Grad weiter.

Es brodelt an der Basis

- bei den Vereinsmitgliedern brodelt es. Ein Grund: Es hätte heuer schon längst eine Mitgliederversammlung geben müssen – Blau Weiß ist nämlich ein Mitgliederverein. Eine Gruppe von Mitgliedern will jetzt auf eigene Faust eine Versammlung organisieren.

Einige dieser Fragen sollen morgen bei einer Krisensitzung besprochen werden. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (der ja privat BW-Anhänger ist) und Linz-AG-Chef Erich Haider sollen dabei sein. Im Anschluss findet eine Vorstandssitzung statt.

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