Niederösterreich
Nach fast zwei Jahren Kampf – Wirt muss aufgeben
Die Belastungen des Gasthauses "Ostwind" in Hofstetten-Grünau waren zu groß, "daher müssen wir unseren Betrieb schließen".
Das beliebte "Ostwind im Gasthaus Mentil" am Kirchenplatz in Hofstetten (Bezirk St. Pölten-Land) hatte bis zuletzt gekämpft, doch es ging nicht mehr - mit Ende April ist Schluss, das Lokal mit asiatischer, internationaler und heimischer Küche sperrt seine Pforten zu.
"Noch nie zuvor dagewesene Belastungen"
"Liebe Gäste, liebe Freunde, es bricht uns das Herz, euch mitteilen zu müssen, dass auch an uns die letzten knapp 2 Jahre ständiger, unterschiedlicher und noch nie zuvor dagewesener Belastungen nicht spurlos vorüber gegangen sind, und wir daher unseren Betrieb schließen müssen", so die traurige Nachricht seitens der Betreiber aus NÖ.
Auch interessant: So hart trifft uns die Teuerung
Zuerst Corona, dann die Teuerungswelle - die Probleme machten dem Ostwind-Team zu schaffen. Dennoch läuft der Betrieb noch wenige Zeit, der Appell: "Bitte kommt und löst noch eure Gutscheine ein, bestellt euch eure Lieblingsspeisen & verbringt Zeit bei uns, wir freuen uns, euch bis zum Sonntag, 30. April 2023, zu den aktuellen Öffnungszeiten (ausgenommen 15.+16.4.) kulinarisch verwöhnen zu dürfen!"
Asiatische Küche mit heimischen Schmankerln
Das Lokal setzte laut Homepage auf "gesunde, moderne asiatische & internationale Küche mit heimischen Schmankerln und regionalen Produkten. Gepflegte Biere, röstfrischer Kaffee, erfrischende Getränke und eine kleine aber feinsortierte Weinkarte runden unser Angebot ab". Angeboten wurden ein Restaurantbetrieb, Catering und "Take away".
Nachhaltiger Zugang
Jetzt also der Schlussstrich, dabei hatte das Paar Francis und Carina Yeh einen Restaurantbetrieb im Pielachtal geschaffen, der auf die Zeichen der Zeit setzt: Transportwege wurden so kurz wie möglich gehalten, auch um Verpackungen zu vermeiden. Das "Take away"-Geschirr war großteils biologisch abbaubar. Eine Vielzahl der Produkte wurde vom regionalen Bauern oder Produzenten geholt.
Auch interessant: Massive Teuerung - jetzt auch weniger Trinkgeld
Liang Ming (Francis) Yeh hatte auch bereits viel Erfahrung, bevor es den Familienvater in die Selbstständigkeit zog: Seine Wurzeln entstammen in Hongkong, in den 90er-Jahren kam er laut den Lokalbetreibern nach Österreich: "Nach Stationen wie im damaligen Nobelasiaten „Indochine 21“ (Wini Brugger) in Wien, als Executive Sous Chef des Hilton Worldwide Resort in Kuwait, als Küchenleiter des Restaurants „Sra Bua“ im Hotel Kempinski „Das Tirol“ in Kitzbühel, zog es ihn wieder zurück nach Wien, um nach diversen Küchen-Konzeptionierungen die Küchenleitung des Dinner Clubs „Albertina Passage“ zu übernehmen."
Mit seiner Frau zog er schließlich aufs Land und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, wo seit Juli 2021 der "Ostwind" in seinem Lokal im Pielachtal wehte.
Traum von eigenem Betrieb
Auch Restaurantleiterin Carina Yeh hatte reichlich Erfahrung, zuerst aus dem familiären Gastbetrieb erst im Hotel Real (Fürstentum Liechtenstein), über München kam sie nach Wien, um dort laut Homepage "in der gastronomischen Elite mitzu mischen". Vom Palais Daun-Kinsky zum Nobelitaliener "Fabios", danach ebenfalls ins damals einzigartige „Indochine 21“ am Stubenring begleitete sie ihren Mann in den Mittleren Osten, wo sie ein gemeinsames Restaurantkonzept eröffneten, das „Yin Yang“. Später wieder zurück in Wien, brachte ihr die Zeit im „Do & Co im Haas Haus“ die Welt der Veranstaltungsbranche näher, welche sie im Wiener Hotel „Ritz-Carlton“ ausbaute und schließlich als Eventleiterin des mondänen „Palais Coburg“ mit die Geschichtsbücher füllenden Veranstaltungen prägte, wie zum Beispiel die Wiener Iran-Gespräche. Gemeinsam mit Mann & Kind zog es sie zurück zu ihren Wurzeln, um den gemeinsamen Traum eines eigenen Betriebes zu verwirklichen".
Wie es nach der Schließung weitergeht? "Das werden wir noch besprechen", so Carina Yeh am Ostermontag zu "Heute".