Neues Angebot
Armut gestiegen – Wärmestube in St. Pölten eröffnet
336.000 Menschen in Österreich sind von absoluter Armut betroffen – Tendenz steigend. Religionsvertreter in St. Pölten wurden nun aktiv.
Inflation, Teuerung, Arbeitslosigkeit. Derzeit sind 100.000 Menschen mehr von Armut betroffen als noch vor fünf Jahren – eine Entwicklung, die sich auch 2025 fortsetzt. Bei der Plattform Interreligiöser Dialog in St. Pölten, die verschiedene staatlich anerkannter Religionsgemeinschaften vereint, wurde man nun aktiv und eröffnete eine Wärmestube.
St. Pöltens Bürgermeister, Matthias Stadler (SPÖ), begrüßt die Initiative und spricht von weiterem Bedarf.
Ein Ort für alle, die Wärme suchen
Ehrenamtlichen aus verschiedenen religiösen Gemeinschaften, darunter die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche und die Bahá'í-Gemeinschaft, betreiben diesen "Ort der Nächstenliebe".
Platz für das Projekt fand sich im Saal der Begegnung, am Gewerkschaftsplatz 2, wo ab 10. Jänner bis Ende April, jeweils von 13 bis 17 Uhr, einfache Mahlzeiten und Wärme gespendet werden.
Wolfgang Scholle, Initiator der Wärmestube und Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ergänzt: "Wir sind fest davon überzeugt, dass es unsere Berufung ist, Gutes zu tun. Wir wollen Liebe und Hoffnung zu verbreiten."
Bürgermeister: "Wärmestuben sind mehr denn je nötig"
Wärmestuben seien Orte, an denen Gastfreundschaft gelebt werde, wo Menschen willkommen geheißen würden und sich wohlfühlen könnten. Sie seien mehr denn je notwendig: "Leider ist im ganzen Land die steigende Armut spürbar, als Landeshauptstadt setzen wir bewusst ein Zeichen und setzen uns für armutsgefährdete Personen ein", sagt Stadler und ergänzt: "In Zeiten wachsender Armut bieten Wärmestuben nicht nur Wärme, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft."
Armut in Österreich – Eine zunehmende Herausforderung
Steigende Lebenshaltungskosten haben die Zahl der armutsgefährdeten Menschen in Österreich deutlich erhöht. Laut Statistik Austria befinden sich in Österreich rund 336.000 Menschen in absoluter Armut. Insgesamt sind aber 1,5 Millionen Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – das ist fast ein Fünftel der Gesamtbevölkerung.
Die Nachfrage nach Hilfsangeboten wie Wärmestuben steigt, während die sozialen Probleme zunehmen. 2023 wurden landesweit 4.402 Räumungen durchgeführt, und die Zahl der Menschen, die erstmals Schuldenberatung suchten, stieg um 17 Prozent.
Ein Zeichen der Hoffnung setzen
Die Wärmestube in St. Pölten zeige, wie wichtig es sei, in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten und konkrete Hilfe zu leisten, sagen die Religionsvertreter und SPÖ-Bürgermeister Stadler: "Alle, die Wärme und Gesellschaft suchen, sind herzlich eingeladen."
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Auf den Punkt gebracht
- Die steigende Armut in Österreich, von der derzeit 336.000 Menschen betroffen sind, hat zur Eröffnung einer Wärmestube in St. Pölten geführt. Sie wird von verschiedenen religiösen Gemeinschaften betrieben.
- Die Initiative, die von Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) unterstützt wird, bietet Bedürftigen nicht nur Wärme und Mahlzeiten, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft und Hoffnung in schwierigen Zeiten.