Politik
Nach AKW-Angriff – Regierung in Strahlenschutzabteilung
Bundeskanzler Karl Nehammer und Leonore Gewessler besuchten am Freitag die Strahlenschutzabteilung des Klimaschutzministeriums.
Nach dem Angriff auf ein Atomkraftwerk in der Ukraine haben Bundeskanzler Karl Nehammer und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler am Freitag die Strahlenschutzabteilung des Klimaschutzministeriums besucht und sich bei den Expertinnen über die aktuelle Lage nach dem Ereignis im Kernkraftwerk Saporischschja informiert.
Kein radioaktives Material freigesetzt
Strahlenschutzexpertin Verena Ehold erklärte, dass keine Gefahr einer nuklearen Katastrophe durch diesen Zwischenfall besteht, da keine erhöhte Strahlenbelastung gemessen wurde. "Es handelte sich im einen Lokalen Brand und es wurde kein radioaktives Material freigesetzt. Selbst wenn es zu einer Freisetzung käme, wäre Österreich aufgrund der Entfernung und der Wetterlage nicht betroffen", heißt es in einer Aussendung des BKA.
Das Gesundheitsministerium hat zudem Anfang der Woche darauf hingewiesen, dass die aktuelle Lage keine Bevorratung von Kaliumiodid-Tabletten durch Privatpersonen erfordert.
Keine Gefahr für Österreich
"Die wichtigste Botschaft vorweg: Es besteht derzeit keine Gefährdung für Österreich und für die Menschen, die in Österreich leben. Dennoch achten wir sehr genau auf die Lage in der Ukraine und die möglichen Auswirkungen für Österreich. Mein Dank gilt hier allen voran den Expertinnen und Experten der Strahlenschutzabteilung. Eines möchte ich an dieser Stelle aber auch klarstellen: Was Präsident Putin betreibt, ist ein Spiel mit dem Feuer, dessen Folgen nicht abschätzbar sind. Mein Appell an die russische Föderation ist daher, jegliche Kampfhandlungen in der Nähe von Atomkraftwerken sofort einzustellen", so Nehammer.
"Der Beschuss des Kernkraftwerks Saporischschja heute Nacht ist ein inakzeptabler Akt und aufs Schärfste zu verurteilen. Wichtig ist: Für Österreich besteht keine Gefahr. Es gibt keine Berichte über Schäden an den relevanten Teilen der Anlage und es kam zu keiner Freisetzung von radioaktivem Material. Trotzdem zeigen uns die Ereignisse auch – die Atomkraft ist eine gefährliche Technologie. Es war die richtige Entscheidung, dass wir vor 40 Jahren gesagt haben: Österreich will keine Atomkraft", betonte Gewessler.