Österreich
Darum wird nach Absturz jetzt nicht ermittelt
Nach dem Absturz eines Kunstfliegers im Wolfgangsee ist die genaue Ursache noch nicht bekannt. Ermittlungen wird es aber keine geben. "Heute" klärt auf:
Nach dem spektakulären Absturz eines Kunstflugzeugs im Wolfgangsee (Bez. Gmunden) herrscht weiter Rätselraten um die genaue Ursache des Unfalls. Wie berichtet, hatte der Pilot (44) vor der Polizei angegeben, dass es plötzlich zu einem Leistungsabfall des Motors gekommen sei.
Das Kleinflugzeug war gegen 14 Uhr im Rahmen einer Kunstflug-Vorführung nach einer Linkskurve ins Wasser gestürzt.
Ein Augenzeuge drehte ein Video. Darin ist zu sehen, wie der Pilot mehrmals vergeblich versucht, das Flugzeug noch hochzuziehen. Am Ende konnte der 44-Jährige unverletzt aus dem Wrack steigen.
Wie "Heute" am Dienstag erfuhr, wird sich die Flugunfall-Kommission des Bundesministeriums aber nicht mit dem Absturz befassen. Der Grund: "Es wird nicht untersucht, da es sich bei dem Flugzeug um einen Eigenbau handelte", so eine Sprecherin von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ).
Und auch die Polizei ist nicht an einer weiteren Aufklärung interessiert. Antwort aus der Polizei-Pressestelle: "Es sind keine Personen gefährdet worden oder zu Schaden gekommen. Zudem handelte sich bei dem Flugzeug um das Eigentum des Piloten."
Flug war vorschriftsmäßig angemeldet
"Heute" fragte auch bei der Verkehrsabteilung des Landes OÖ nach, ob im Vorfeld des Fluges alles korrekt abgelaufen war. "Der Pilot hatte zuvor alles vorschriftsmäßig angemeldet. Er hatte die Genehmigung in genau diesem Zeitraum über den See zu fliegen", bestätigte Abteilungsleiter Peter Aumayr.
Schon 2006 stürzte im Rahmen einer Flugshow eine Doppeldeckermaschine in den Wolfgangsee. Der Pilot (61) hatte sich damals schwere Verletzungen zugezogen.
Beim Land sieht man derzeit aber keinen Grund, Kunst-Flüge über dem Wolfgangsee künftig zu untersagen. Aumayr: "Es finden oft diverse Flugveranstaltungen in diesem Gebiet statt. Bis auf die beiden Fälle sind mir keine Unfälle bekannt. Es gibt derzeit keine Überlegungen, das Fliegen dort künftig zu untersagen."
(mip)